Rezension

Und es plätschert vor sich hin...

Mitternachtssonne am Fjord - Elfie Ligensa

Mitternachtssonne am Fjord
von Elfie Ligensa

Mit Spannung habe ich auf dieses Buch gewartet, da mir der Leseeindruck sehr gut gefallen hatte. Die Mischung aus Spannung bzw Kriminalfall und Liebes- bzw. Lebensgeschichte hörte sich für mich vielversprechend an. Um es vorwegzunehmen, ich wurde von dem Buch leider enttäuscht.

Zur Handlung: Die deutsche Ärztin Andrea ist vor einigen Jahren von Deutschland nach Norwegen auf die Lofoten ausgewandert. Dort hat sie ihre große Liebe Magnus kennengelernt und ist daher dann dort geblieben. Sie hat mittlerweile einen Sohn von Magnus und viel Freunde. Auch beruflich geht es ihr gut. Sie ist Landärztin und hat die Praxis des alten Arztes übernommen, der, zusammen mit seiner Frau, mittlerweile auch zu Andreas´ Freunden zählt. Magnus ist vor einiger Zeit bei einem Segelunfall ums Leben gekommen. Seit dem trauert Andrea. Eines Tages lernt sie den charmanten Jacob kennen, zu dem sie sich zunächst hingezogen fühlt. Doch Jacob scheint eine dunkle Seite zu haben. Eines Tages taucht auch noch Kristian auf, ein Cousin ihres verstorbenen Mannes. Auch zu ihm fühlt sich Andrea hingezogen. So steht sie zwischen zwei Männern.

Parallel dazu ermitteln Beamten, wozu auch eine Freundin von Andrea gehört, in einem Fall von schwerem Menschenhandel. Wie hängt das alles zusammen? Hat Jacob etwas damit zu tun? Oder sogar Kristian? Und wie soll Andrea sich zwischen den beiden Männern entscheiden? Oder hängt sie doch noch zu sehr an ihrem verstorbenen Mann?

Der Schreibstil der Autorin sagt mir im Grunde zu. er ist flüssig und die Bilder werden anschaulich beschrieben. Jedoch empfinde ich eine gewisse Distanz und wenig Sympathie mit den meisten der Hauptfiguren. Das macht es mir nicht gerade leichter mich in die Geschichte einzufühlen. Auch hat die Geschichte mir zum Teil zu große Sprünge. Das rührt wahrscheinlich daher, da neben der Liebesgeschichte auch noch eine Kriminalgeschichte eingebaut ist. So frage ich mich des öfteren, in welchem Genre ich mich letztendlich befunden habe.
Ich denke, es hätte der Geschichte besser gestanden, wenn man sich z.B. nur auf die Lebens- und Liebesgeschichte konzentriert hätte und das Kriminalistische nur am Rande erwähnt hätte. Dann hätte man auch tiefgründiger die Gefühle der Personen darstellen können, so dass mir das Einfinden in die Geschichte leichter gefallen wäre.

So wurde ich jedenfalls von dem Buch enttäuscht