Rezension

Wo bleibt die Liebesgeschichte?

Romeo und Romy - Andreas Izquierdo

Romeo und Romy
von Andreas Izquierdo

Romys Traum ist es endlich als Schauspielerin durchzustarten. Stattdessen arbeitet sie im Theater als Souffleuse. Doch dann wird sie zusammen mit Romeo, dem bekannten "Frischedoktor", gekündigt. So beschließt Romy in ihr Heimatdorf zurückzukehren und das Erbe ihrer Oma anzunehmen. Doch was Romy schnell klar wird das hier nur noch alte Menschen leben und die wollen gar nicht mehr leben. Denn der örtliche Friedhof hat mir noch zwei Plätze frei und jeder Alte möchte sich einen davon sichern. Denn wer möchte schon auf den Friedhof des Nachbardorfes beerdigt werden? Doch dann hat Romy eine Idee. Sie hat doch ein Haus mit alter Scheune geerbt, warum nicht ein elisabethanisches Theater daraus bauen um so den Alten eine Beschäftigung zu bescheren um sie von ihrem suizidialen Plan abzuhalten? Eins ist klar, Romeo und Julia wird aufgeführt. Doch wo nimmt man in dem Dorf Schauspieler und vor allem so viel Geld für den Scheunenumbau her? Immerhin kann sie den Frischedoktor als Regiseur für das Theater gewinnen - ausgerechnet er, wo Romeo doch so unzuverlässig ist.

Das schöne Cover hat mir sofort sehr gut gefallen. Ich finde es positiv das es mit den Farben sofort in der Buchhandlung heraussticht. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm. Das Buch lässt sich gut in einem Schwung lesen, jedoch finde ich das Buch recht langatmig. Man erfährt während knapp 400 Seiten wie das Theater entsteht, es zieht sich wie Kaugummi. Am Ende war ich froh das das Theater stand und ich nicht mehr lesen musste wie welcher Balken gesägt wird. Dafür sind die Charaktere sehr detailliert und sympathisch ausgearbeitet. Besonders "die Alten" sind sehr süß und man schließt sie ins Herz. Einzig Romy war mir mit ihrer ständig zickigen und kindischen Art zu anstrengend. Bis auf die Langatmigkeit hat mir das Buch und die Idee gut gefallen, die letzten 100 Seiten empfand ich aber wieder als sehr überspitzt und es wirkte dadurch leider sehr inszeniert und unglaubwürdig. Die vielen Nebengeschichten fand ich sehr erfrischend und die haben mir gut gefallen. Das Buch hat mich leider nicht umgehauen.

Es ist ein solides Buch mit einer netten Idee, jedoch etwas zu sehr in Länge gezogen. Das ist auch mein größter Kritikpunkt. Für mich ist die Liebesgeschichte, auf die ich all die Seiten gewartet habe, viel zu kurz gekommen. Wer sich also auf eine Liebesgeschichte über mehrere hundert Seiten einstellt, wird hier enttäuscht.