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Kurzmeinung: Erstaunlich, was alles so als Meisterwerk gilt.
Colm Tóibín ist Jahrgang 1955 und er ist Ire. Mit dem Schreiben hat er laut Wiki-Auskunft relativ spät begonnen, erst in seinen Dreißigern. Für diese Zeit schiebt sein Roman „Nora Webster“ ein viel zu mäusiges Frauenbild durch die Gegend. Wenn das, was Tóibín schreibt, Emanzipation sein soll, fresse ich einen Besen.
Der neue Roman „Die Nachricht“ von Doris Knecht ist ein Schwergewicht. Vordergründig geht es um eine digitale Stalkinggeschichte, die jedem passieren könnte. Theoretisch wissen wir alle, dass die Anonymität im Netz ein Problem ist. Doch wenn man betroffen ist, ist es dann doch ganz anders. Das erfährt auch Ruth, die Heldin, die keine Löwin ist.
Timm und Rock und Marc wohnen zusammen in einer WG. Timm ist das enfant terrible unter ihnen. Ich hätte ihn bereits nach wenigen Tagen wieder rausgeschmissen, aber die Bewohner von Timm sind wirklich sehr tolerant und großzügig. Und so nimmt das Verhängnis eben seinen Lauf.
Was, wenn Zadie Smith wirklich loslegt und ich mehr von ihr lese als nur eine kurze Novelle? Entsprechende Romane liegen bereit! In „The Embassy of Cambodia“ blitzt bereits das Können der Autorin auf. Man kann auch in einer Novelle mit wenig Text viel aussagen.
"Junge mit schwarzem Hahn“, dieser Titel klingt wie der Titel eines Gemäldes und so muss man den Roman auch lesen, inspiriert irgendwie. Die Assoziation zu einem Gemälde wird durch die Figur des Malers unterstützt. Die Handlung ist nicht leicht zu erzählen, darum lasse ich es, man würde sowieso zu viel vorwegnehmen. Es ist ja nicht viel Speck an den circa 200 Seiten im Kleinformat.
Die perfekte Ehe gibt es nicht. Oder doch?
Nachdem ich mich von meinem Wunsch oder meiner Vorstellung verabschiedet hatte, mit „Die perfekte Ehe“ einen ähnlich gestrickten Plot wie bei „Gone Girl“ von Gillian Flynn zu bekommen, was damals ein ziemlich abgefahrener Plot gewesen ist, habe ich an dem betulicheren Roman von Kimberley McCreight durchaus Lesevergnügen gefunden.
Dass die australische Nation „auf dem Rücken der Schafe reitet“, ist allgemein bekanntes Kulturgut in Downunder und jedes Kind kenne die Macarthurs, sagt Kate Grenville in ihrem bezaubernden Vorwort. John Macarther (1767 bis 1834) gilt als Vater der Wollindustrie.
In dem schmalen, nicht einmal 200 Seiten umfassenden Buch, fast ein Essay, fragt Reinhard Mohr danach, was die Deutschen für ein Selbstbildnis haben, beziehungsweise was sie von ihrem Land halten.
In der Schweiz lebt die jüdische Gemeinde geschützt, aber doch auch beengt, denn für die Juden gilt ein Sonderstatus, der ihre Wohnorte auf die beiden Dörfer Endingen und Lengnau im Aargau begrenzt. Deshalb ist dort das Ballungsgebiet jüdischen Lebens auch dann noch als 1866 das Gleichberechtigungsgesetz Freizügigkeit und Gleichberechtigung zusichert.
Dass dem Buch von Annalena Baerbock das Parteiprogramm zugrunde liegt, das verhehlt sie nicht, sie verweist sogar im Nachwort ausdrücklich darauf hin. Deshalb spricht sie im vorliegenden Text viele Themen an, jedoch ohne allzusehr in die Tiefe zu gehen. Sie sagt, was anliegt, welche Problemstellungen sie umtreiben und was sie sich vorstellt oder anstrebt.
Die Autorin weiß Bescheid. Sie war Feuilletonredakteurin bei der Financial Times und gab einige Jahre lang die Literaturbeilage des Guardians heraus. Sie kennt sich aus im Kunst- und Literaturbetrieb. Was liegt näher als darüber zu schreiben?
Der Originaltitel „The Snakes“ (2019) würde bei diesem Roman nichts weiter zur Erhellung beitragen. Obwohl es in dem im Buch beschriebenen Hotel in Frankreich Grasschlangen gibt, solche die sogar ins Haus kommen. Ich sach euch, bleibet im Lande und nähret euch redlich. Wir in Deutschland haben nur ein paar Kreuzotterchen und die sind alle auf Hiddensee. Oder im Zoo.
In dem Bändchen „Tasso im Irrenhaus“ beschreibt Ingo Schulze eloquent drei besondere Kunstwerke. Am besten ist es, man hat sie schon einmal irgendwo gesehen, die Namen der Künstler sind einem geläufig oder man sollte zumindest gerne in Museen für gestaltende und bildende Kunst gehen. Oder sich danach sehnen, so ein Kunstwerk zu besitzen.
Der 17jährige (oder so) Frieder Schäfer hat die verträumte Art seines Vaters geerbt. Obwohl nicht dumm, kriegt er es nicht geregelt, sich in den Schulstunden nicht ablenken zu lassen und fällt durch die Latein- und Matheprüfung. Deshalb stehen in den Sommerferien ein Lernprogramm und danach Nachprüfungen an.
Die Story ist schnell erzählt. Eine alte Frau, zu Lebzeiten unter partieller Amnesie leidend, fällt in ein Wachkoma. Stück für Stück führt die Autorin die Komatöse und ihre Leserschaft mit ihr zurück in das, was vor vielen Jahren einmal passierte.
1867 in Manchester. Ein Polizistenmord wird streng geahndet. Drei Männer der Unabhängigkeitsbewegung für Irland, Fenians genannt, werden dafür aufgeknüpft. Es ist klar, dass es zu Unruhen kommen wird. Und es ist auch klar, dass die Polizei in Manchester nicht von ihrem harten Kurs abweichen wird.
Da ich den Roman „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf ziemlich gerne gelesen hatte, habe ich zu einem weiteren Milieukrimi dieses Autors gegriffen. Wieder beschäftigt sich Johannes Groschupf mit den Randexistenzen der Gesellschaft. Allerdings greift er diesmal zurück auf das Übliche, auf das Erwartbare, er katapultiert sich und uns Leser ins Zockermilieu.
Es geht um die uralte Geschichte einer zu frühen Schwangerschaft. Jaqueline Woodson erzählt damit natürlich nichts Neues. Doch mit wenigen Pinselstrichen stellt sie einen Kontext zur gesamten Geschichte schwarzer Menschen her.
Der Roman beginnt mit den Betrachtungen der Großeltern, die anlässlich des 16ten Geburtstages eine Art Ball für ihr Enkelkind Melody geben. (Wie altmodisch).
Die Autorin hat eine interessante Vita. Sie kommt, gerade dem Babyalter entwachsen, also mit einem Jahr, zusammen mit ihren Eltern aus dem Iran in die Bundesrepublik.
Howard Jacobson ist ein renommierter Schriftsteller in Großbritannien. Wikipedia schreibt über ihn: „Howard Jacobson erhielt im Jahr 2010 mit dem Booker Prize für seinen Roman "The Finkler Question" den wichtigsten britischen Literaturpreis, in dessen Longlist in den Vorjahren bereits zweimal Romane von ihm erschienen waren."