Rezension

Ein zu rasantes Drama

Das falsche Blut -

Das falsche Blut
von Philipp Gravenbach

Bewertet mit 2 Sternen

Der Roman um Ishikli Caner spielt in Paris, in weiteren französischen Städten und in einer Festung bei Barcelona. Ein gefährliches Tauziehen um ein Mädchen und um Testreihen mit tödlichen Viren wird in mehreren Handlungssträngen geboten. Wie  in der Inhaltsangabe aufgeführt vollführen mächtige beteiligte Organisationen eine rasante Jagd mit skrupellosen Aktionen in jeweils kurzen Kapiteln. Trotz mehrfacher Verletzungen durch Schusswaffen und Messer etc. agieren die vielen Charaktere rasant weiter, was sehr unrealistisch wirkt. Die Hauptfiguren wirken überzogen, kommen nicht menschlich näher. Auch die Hauptfigur Ishikli weiß sich unter Ausschöpfung ihrer weltweiten Kontakte in jeder kniffligen Situation klar kalkuliert durchzusetzen. Die kreativen Ideen um illegal arbeitende türkische Frauen in einer Pariser Näherei, um einen skrupellosen Pharmakonzern, um ein autistisches Mädchen mit Überraschungspotential etc. sind einfach zu viel des Guten. Vermisst werden mehr Tiefe in solchen polizeilichen Ermittlungen, weniger Verflechtungen zwischen Polizei, kriminellen Organisationen und Politik.