Rezension

Und wenn sie nicht gestorben sind...

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt) -

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
von Stella Tack

Als Nachfahrin der Märchenfigur Schneewitchen, unterliegt Rain White bereits seit ihrer Kindheit bestimmten Traditionen. So muss jede Nachfahrin, die achtzehn Jahre alt wird, versuchen den schlafenden Prinzen mit ihrem Kuss zu wecken, da dieser ein neues Zeitalter der Magie und Märchen einleiten wird. Doch Rains Kuss weckt nicht nur den Prinzen auf, sondern entfesselt eine Katastrophe. Um die Welt vor dem Untergang zu bewahren, müssen die Nachfahren der Märchenfiguren sieben Prüfungen bestehen und nur einer von ihnen kann diesen Kampf gewinnen.

Tatsächlich hatte ich mir nach der Lektüre des Klappentextes eine etwas andere, märchenhaftere Geschichte vorgestellt. Der Einstieg in die Story beginnt eher langsam. Rain ist ein aufmüpfigerer Teenager, der auf die Traditionen ihrer Familie nicht allzu viel Wert legt. Besonders den Prinzen wach zu küssen, erscheint ihr im Hinblick auf die vielen Frauen, die es bereits versucht haben, eher als Zeitverschwendung. Trotz ihrer rebellischen Ader verstehe ich nicht hundertprozentig, warum sie diese Tradition so vehement ablehnt, vor allem da sie fest davon überzeugt ist, dass nichts passieren wird. Auch im Verlauf der Geschichte verstehe ich Rains Vorgehen und Gefühle, besonders im Hinblick auf Edward nicht immer und wurde mit ihr nicht so richtig warm, im Gegensatz zu Cole den ich sehr mochte auch wenn ihn viele Geheimnisse umgeben. Nachdem die neue Ära der Märchen eingeleitet wird, geht so ziemlich alles drunter und drüber und wirkt reichlich planlos. Auch Rain und ihre Freunde wissen eigentlich nicht, was sie tun sollen und stolpern quasi von einer Situation in die andere. Die Story wird nach dem Erwachen des Prinzen überraschend brutal, was ich so nicht erwartet habe und mir auch nicht gefallen hat. Zwischendurch gibt es einige erzählerische Längen, die die Geschichte für mich fast langweilig machten, auch wenn das ein wenig paradox erscheint.

Letztlich konnte ich mich mit der Story und Rain als Hauptcharakter nicht so wirklich anfreunden, wobei mich vor allem die Brutalität der Handlung störte. Ich werde die Geschichte trotzdem weiterverfolgen.