Rezension

88 Namen

88 Namen -

88 Namen
von Matt Ruff

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

 

"Zwei Männer in Anzügen kommen auf uns zu. Auf den ersten Blick könnte man sie für Anwälte halten, doch dann fallen einem die Handschuhe auf, die sie tragen – sie sind aus blauem Latex, wie diejenigen, die Polizisten anhaben, wenn sie Beweise sichern. Die Handschuhe sind ein Insider, eine Anspielung auf eine Science-Fiction-Serie, die vor meiner Geburt unglaublich beliebt war und die nach nur einer Staffel abgesetzt wurde. Ich bin Nerd genug, um die Anspielung zu verstehen: Die EULA-Cops sollen uns nicht nur virtuell einbuchten. Sie sind Henker." (ZITAT)

 

Cover und Klapptext von Matt Ruff haben sofort mein Interesse wecken können. Der Schreibstil hat mir bereits nach wenigen Seiten schon gefallen.

Der Protagonist John Chu liebt seinen Job. Als Sherpa begleitet er zahlungskräftige Kunden in Online-Rollenspiele wie das populäre Call to Wizardry und zeigt ihnen die Kniffe des Games. 

Das Geschäft brummt, und John würde sich als glücklich bezeichnen, wären da nicht zwei klitzekleine Probleme: Zum einen hat seine Ex-Freundin nach einer unglücklich verlaufenen Trennung geschworen, seine berufliche und private Existenz zu vernichten. 

Zum anderen vermutet er, dass es sich bei seinem neuesten Kunden in Wirklichkeit um den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un handelt, der die virtuelle Welt studieren möchte, um sie für seine politischen Zwecke zu instrumentalisieren. John versucht, der wahren Identität des ominösen »Mr. Jones« auf die Spur zu kommen – und verstrickt sich in ein Komplott, das ihn den Kopf kosten könnte. 

Mich hat das Buch mit den vielen Gaming-Elementen gut unterhalten können, mehr jedoch auch nicht. Der Roman ist spannend jedoch auch sehr speziell.

 

Matt Ruff lebt zusammen mit seiner Familie in Seattle.

In seinen Büchern verbindet Ruff seine blühende Fantasie mit schrägem Humor und der gekonnten Vermischung unterschiedlicher Genres. Dies gilt ebenfalls für „The Mirage“ (2012; deutsch „Mirage“, 2014) und für „Lovecraft Country“ (2016; deutsch 2018). Für dieses von HBO als Serie verfilmte Werk, das die wahnwitzigen Abenteuer einer farbigen Familie in Chicago zur Zeit der Rassengesetze beschreibt, nahm er zahlreiche Auszeichnungen entgegen.