Rezension

Alles hat einmal ein Ende ...

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ist der vierte und letzte Teil der Serie über die beiden Freundinnen Elena und Lila von Elena Ferrante, von Karin Krieger ausgezeichnet übersetzt.

Es sind jetzt die 80er Jahre in Neapel. Die Freundinnen sind erwachsene Frauen, jede hat ihr eigenes Schicksal und jede ist auf ihre ganz besondere Art erfolgreich. Elena, die Schriftstellerin, ist wieder in Neapel. Sie hat alles zurückgelassen, ihren Mann Pietro, ihre Töchter Dede und Elsa, hat sich mit ihren Eltern überworfen, um mit ihrer Jugendliebe Nino zusammen zu sein. Sie ist glücklich mit ihm, kämpft aber immer mit der Eifersucht und der Angst, ihn wieder zu verlieren. Zu Recht? Sie veröffentlicht ein weiteres Buch und erfährt Unerfreuliches über Nino. Lila, die impulsivere der Beiden, verbrachte ihr Leben in Neapel und gründete dort erfolgreich eine einflussreiche Computerfirma.

Diesem abschließenden Teil der Neapel-Saga ist ein Verzeichnis der handelnden Personen voran gestellt, was ich als sehr hilfreich empfand. Wieder gelingt es Ferrante, die zahlreichen Figuren vielschichtig und teils sehr emotional zu zeichnen. In fein abgestimmter Sprache wird dem Leser sowohl ein authentisches Bild von Italien und insbesondere von Neapel mit seinen Problemen des organisierten Verbrechens und des Drogenhandels geboten, als auch spannende Familiengeschichten und realistische Eindrücke über die Rolle der Frauen in der Gesellschaft.

Fazit: Ein packender Roman über Freundschaft, Liebe und die Unberechenbarkeit des Lebens  -  sehr empfehlenswert – jedoch nur, wenn man die vorherigen Bände auch gelesen hat.