Rezension

Authentischer Roman darüber, was Weiblichkeit bedeutet

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen -

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
von Georgia Clark

Bewertet mit 4 Sternen

Allerdings hatte ich ganz andere Erwartungen an die Geschichte selbst. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass es später eine andere Richtung einschlug, denn das machte das Buch für mich nur authentischer.

Ich finde das Cover wirklich sehr ansprechend und passend zum Inhalt des Buches, auch der Titel gefällt mir – nur der Untertitel passt meiner Meinung nach nicht wirklich zu der Geschichte. Die Protagonistin fällt zwar und lernt daraufhin damit umzugehen (oder eben „zu fliegen“), aber es trifft den Kern finde ich nicht so gut wie es hätte sein können. Auch der Klappentext hat mich sehr angesprochen und mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht, allerdings hatte ich ganz andere Erwartungen an die Geschichte selbst. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass es später eine andere Richtung einschlug, denn das machte das Buch für mich nur authentischer.

Bereits bei der Leseprobe habe ich gemerkt, dass mir die ersten fünfzig Seiten sehr zu schaffen machen, aber ich wusste nicht recht warum, weil mir der Stil danach viel besser gefiel. Nun im Nachhinein kann ich sagen, dass es mir vermutlich zu angestrengt witzig bzw. aufgesetzt war. Ich kann gar nicht genau beschreiben, was ich damit meine, aber ich hatte das Gefühl die Geschichte wäre bis zu einer gewissen Stelle von oben herab geschrieben und danach wiederum sehr nah an der Protagonistin selbst. Auch fand ich die Witze am Anfang zu angestrengt und gewollt.

Das hat sich jedoch sehr schnell geändert und entgegen meiner Vermutung, dass die Bucket List selbst eher humoristisch angelegt ist und nur für Lacher sorgt, war sie hingegen eher ernst und hat zum nachdenken angeregt. Lachen musste ich dennoch an manchen Stellen. Besonders beim Dreier – was war das denn? :D

Auch wenn ich mit Mode selbst nicht viel am Hut habe, hat es mir sehr gut gefallen, dass die Protagonistin Lacey in der Branche arbeitet. Sie lebt inmitten von oberflächlichen Menschen und auch wenn es diese natürlich überall gibt, denke ich, dass die Modebranche da doch noch etwas mehr hinterher hängt. Ihr wird vorgelebt, was weiblich ist und was nicht und ich habe ihre Entwicklung während der Geschichte sehr geliebt. Ja, sie war nicht immer einfach und mir tat besonders ihre beste Freundin leid, an der Lacey einige Male ihre Wut ausgelassen hat, aber ich konnte sie dennoch verstehen und habe ihre Verzweiflung gespürt. Welche Schritte sie nach und nach gegangen ist, fand ich sehr toll und bewundernswert.

Ich habe das Buch wirklich genossen und bin sehr froh über die Entwicklung einer bestimmten Beziehung – da möchte ich gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich finde die Autorin hat hier etwas sehr schönes gezeigt und eine wichtige Message gebracht.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, nur den Anfang fand ich wie gesagt etwas mühsam und auch die Erwartungen, die durch die ersten Eindrücke geschürt wurden, haben mich persönlich ein wenig in die Irre geleitet.