Rezension

Ehrlich, spannend, wichtig

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen -

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
von Georgia Clark

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Bei Lacey wird eine BRCA1-Mutation diagnostiziert, was bedeutet, dass sie sehr wahrscheinlich an Brustkrebs erkranken wird. Sie muss sich nun entscheiden, ob sie mit regelmäßigen Untersuchungen die Krankheit beobachten und auf deren Ausbruch warten möchte oder ob sie sich die Brüste amputieren lässt und damit der Krankheit überhaupt keine Chance zum Ausbruch gibt. Die Entscheidung fällt Lacey nicht leicht, weshalb sie sich mit Freundinnen eine Liste überlegt, die sie unbedingt vor einer OP noch abarbeiten möchte. Darauf stehen Dinge wie, mit einer Frau schlafen, Aktfotos machen lassen, sich oben ohne sonnen usw. Diese Liste soll ihr gleichzeitig helfen, eine Entscheidung zu treffen.

Meine Meinung

Eine Zeit lang habe ich das Buch überall gesehen, sodass ich gar nicht drum herum kam, es selbst einmal zu lesen. Erwartungen hatte ich keine diesbezüglich, sondern ich war einfach neugierig darauf und wollte einfach mal etwas anderes lesen. Letztlich konnte mich das Buch überzeugen und hat zum Nachdenken angeregt.

Relativ schnell steigt das Handlung schon mit der Kernthematik, nämlich Laceys Diagnose ein, sodass das Buch zügig an Spannung aufnahm und in Fahrt kam. Wie die Autorin hier das Thema angeht und aufbereitet hat, fand ich einfach nur großartig. Es wird deutlich, wie schwierig die Entscheidung ist und, woran man alles denken muss. Auch die Pros und Kontras kamen deutlich zu Tage, sodass ich mich selbst auch gut in Laceys Lage versetzten konnte und mich stets gefragt hätte, was ich machen würde. Außerdem wird hier Laceys Zwickmühle, wie sie das Ganze verarbeitet, worüber sie nachdenkt usw wirklich nachvollziehbar und eingängig dargestellt. Auch, wie das ihren Alltag und ihre Freundschaften beeinflusst, aber auch ihr Denken, wird einem wirklich gut nahegebracht.

Zudem finde ich es einfach nur fantastisch, wie hier auf die Weiblichkeit eingegangen wird und was diese ausmacht.

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass es hier sehr viele und detaillierte Einblicke in Laceys Job gegeben wurden. An manchen Stellen war mir das ein bisschen zu ausschweifend, sodass ich da nicht immer alles verstehen konnte und deshalb manchmal ein bisschen abgeschweift bin.

Lacey fand ich einfach nur toll. Allein schon, dass sie den Mut hatte, diesen Test zu machen fand ich großartig. Wie sie dann damit umgegangen ist, zeigt, wie stark sie ist. Eine Protagonistin in dem Buch steht ebenfalls vor der gleichen Entscheidung und stellt so ein bisschen die Gegenseite von Lacey da und führt einem die Argumente vor Augen, warum ein Test, die falsche Entscheidung sein könnte. Das fand ich ebenfalls richtig gut gemacht.

Ich konnte außerdem gut mit Lacey mitfiebern und fand es einfach nur toll, sie auf diesem Weg zu begleiten. Ich war gespannt darauf, wie sie sich entscheiden wird und, was der Weg dorthin mit ihr macht, wie sie sich weiterentwickeln wird und, was sich sonst noch so in ihrem Denken verändern wird.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Das Buch ließ sich einfach und flüssig lesen und die Sprache hat sich Lacey, aus deren Perspektive das Buch geschrieben war, wunderbar angepasst. Man merkte als, dass die Geschichte wirklich von ihr kam und von ihr erzählt wurde. Das hat einem Lacey noch näher gebracht. Ihre Gefühle und Emotionen kamen ebenfalls richtig gut rüber, sodass ich wunderbar mit ihr mitfühlen konnte und auch emotional mitgerissen wurde.

Insgesamt fand ich das Buch sehr wichtig, weil es zum Nachdenken anregt und einem das Thema Brustkrebs auch näher bringt. Es zeigt einem verschiedene Perspektiven in dieser Angelegenheit auf und zeigt damit, dass nicht alles immer nur schwarz und weiß ist.