Rezension

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Das gefühlvollste Buch aller Zeiten

Ein ganzes halbes Jahr. Geschenkausgabe - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr. Geschenkausgabe
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Normalerweise schreibe ich meine Rezensionen sobald ich ein Buch ausgelesen habe, doch dies ging bei diesem wundervollen Buch nicht, da es mich zum einen sehr begeistert hat, aber mich auch sehr traurig zurück ließ. Ich musste mich einfach erst einmal fassen. Nachdem ich dann eine Nacht darüber geschlafen habe, versuche ich mit dieser Rezension meine absolute Begeisterung auszudrücken, denn selten hat mich ein Buch so bewegt wie dieses (zuletzt vielleicht John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", aber sonst fällt mir keines ein).

In dem Roman "Ein ganzes halbes Jahr" geht es um die quirlige Kellnerin Louisa Clark, die ganz plötzlich ohne Arbeit dasteht, da das Cafe schließt in dem sie jahrelang gearbeitet hat. Sie muss schnell einen neuen Job finden, denn ihre Eltern brauchen ihren Verdienst, um über die Runden zu kommen. Um nicht als Pole- Tänzerin zu enden, nimmt sie einen Job als Pflegekraft an, ohne zu wissen was sie dabei tun muss, geschweige denn was sie erwartet. Ihr "Patient" ist Will Traynor, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Will hatte früher alles was man sich nur erträumen kann, denn er war erfolgreich im Job, hatte jede Menge Geld, war von den Frauen begehrt und vieles mehr, doch nun ist er am Tiefpunkt seines Lebens angekommen und kann einfach nicht mehr. Lousia, kurz Lou, ist dazu angestellt, um ihm neuen Lebensmut zu geben und ihn aus seiner Depression zu holen. Wird es ihr gelingen, den muffeligen Will positiv zu stimmen? Kann sie überhaupt als Pflegekraft arbeiten oder wird ihr das zu viel?

Der Roman behandelt ein sehr ernstes Thema, nämlich Sterbehilfe, welches auf sehr einfühlsame Art und Weise dem Leser näher gebracht wird. Ich konnte mich sofort mit Lou identifizieren und tauchte immer mehr in das Buch ein, bis ich selbst glaubte Louisa zu sein. Auch der störrische Will, den ich zu Beginn überhaupt nicht leiden konnte, entwickelt sich zu einem kleinen Charmeur und macht aus Lou einen neuen Menschen. Gemeinsam bauen sie einander auf und erkennen, dass sie trotz sozialer Unterschiede gar nicht so verschieden sind.

Die Autorin schreibt sehr herzlich, oft muss man beim Lesen schmunzeln, teils aber auch weinen. Sie legt jede Menge Gefühl in die Worte und trifft es auf den Punkt.

Der Roman wird hauptsächlich aus Louisas Perspektive geschildert, zwischendurch kommen aber auch Wills Vater, seine Mutter, Lous Schwester und andere zu Wort, aber eher kurz.

Wenn ich mehr Sterne vergeben könnte, dann würde ich es tun...

Fazit: Ein zauberhafter Roman, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen, klasse Lektüre, die man gelesen haben sollte!