Rezension

Das Interessanteste rückte in den Hintergrund

Die Bücherjäger - Dirk Husemann

Die Bücherjäger
von Dirk Husemann

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Satz

Der Papst rannte.

Meinung

Immer auf der Suche nach neuen Schätzen, begibt sich der Italiener Poggio in die entlegensten Gegenden nördlich und südlich der Alpen. 1417 wird er in einem kleinem Bergkloster fündig, doch das gefundene Buch bergt einen gefährlichen Text, der die Weltanschauung verändern könnte und Poggio ist nicht der einzige, der davon weiß.

Durch einen personalen Erzähler geleitet, geht es ins Konstanz des 15. Jahrhunderts, an die Seite Poggios. Der Schreibstil war gut leserlich und sorgte für zügiges Vorankommen in der Geschichte. Diese ist in vier wesentliche Abschnitte unterteilt, in denen es jeweils einen kurzen Ausflug in Poggios Vergangenheit gibt. Diese waren einerseits gut, um zu verstehen, wie er an seinen gegenwärtigen Posten kam, aber andererseits auch etwas ausschweifend. 1417 gibt es drei Päpste in Europa und alle erheben Anspruch auf den Papststuhl im Vatikan. Um eine Einigung zu finden,  treffen sie sich in Konstanz, doch wird dieses Zusammentreffen zu einer Falle und Papst Johannes der XXIII. muss fliehen. Währenddessen ist sein Schreiber Poggio zu einem kleinen, abgelegenen Bergkloster aufgebrochen. Dort ist er auf der Suche nach antiken Büchern und Texten. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen worde er fündig, sowohl in Sachen Texten, als auch in Sachen verschollen geglaubten Liebsten. Doch die Texte stellen sich als gefährliche Waffe in der Herrschaft Europas heraus. Im Verlauf der Geschichte rückten die Texte und Bücher schnell mal in den Hintergrund und erhielten weniger Aufmerksamkeit als gedacht. Auch ist die Bedeutung der Bücher, im Kampf um die Macht, ganz und gar nicht vorhanden.

Charaktere

Poggio wächst als Sohn eines Apothekers auf, muss aber mit dreizehn Jahren auf dem Feld für sein Lebensunterhalt sorgen. Mit fortgeschrittenem Alter wird er zum Schürzenjäger und verguckt sich in die Fürstentochter. Diese wird zu seinem Verhängnis und er landet im Gefägnis, dort trifft er auf den späteren Papst Johannes XXIII.. Obwohl sicher ist, das Agnes die er im Bergkloster trifft, nicht die Fürstentochter ist, ihr aber zum verwechseln ähnlich sieht, himmelte er sie immer wieder ganz apathisch an. Dieses Verhalten war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.

Fazit

Die Idee und der Inhalt der Bücher waren sehr interessant, doch leider wurden diese im Verlauf der Geschichte zunehmend unwichtiger. Der Rest konnte mich zwar gut unterhalten, aber mehr nicht. 3 Sterne