Rezension

Der japanische Liebhaber

Der japanische Liebhaber - Isabel Allende

Der japanische Liebhaber
von Isabel Allende

Bewertet mit 4 Sternen

Für Irina ist der neue Job ein Glücksfall. Die junge Frau soll für die Millionärin Alma Belasco als Assistentin arbeiten. Mit einem Schlag ist sie nicht nur ihre Geldsorgen los, sondern gewinnt auch eine Freundin, wie sie noch keine hatte: extravagant, überbordend, mitreißend und an die achtzig. Doch bald spürt sie, dass Alma verwundet ist. Eine Wunde, die nur vergessen scheint, wenn eines der edlen Kuverts im Postfach liegt. Aber wer schreibt Woche um Woche diese Liebesbriefe? Und von wem stammen all die Blumen? Auch um sich von den eigenen Lebenssorgen abzulenken, folgt Irina den Spuren, und es beginnt eine abenteuerliche Reise bis weit in die Vergangenheit.

‚Der japanische Liebhaber‘ war mein erstes Buch von Isabel Allende.
Der Schreibstil hat mich von Beginn an gefangen genommen und machte es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Sätze sind sehr lang und ausschweifend geschrieben, dennoch sind sie nicht anstrengend oder langatmig.
Der Aufbau des Buches springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und auch die Person, die im Fokus steht, ist von Kapitel zu Kapitel verschieden. Nichtsdestotrotz habe ich mich gut in diesem Aufbau zurechtgefunden und konnte mich immer gut orientieren, in welcher Zeit sich die Handlung befindet und um welchen Charakter es geht.
Leider war die Handlung ab und an etwas langatmig, so dass sich einige Kapitel stark in die Länge gezogen haben. Dies war jedoch selten der Fall, größtenteils las sich die Story gut weg.
Die Charaktere sind mit sehr viel Tiefgang beschrieben, sie wirken authentisch und echt. Dennoch waren mir einige Wesenszüge ein bisschen zu gestellt. Alles in allem bin ich mit den Charakteren zufrieden, ich habe sie in mein Herz geschlossen.
Die Beziehungen der Charaktere zueinander und die enorme Kraft der Liebe waren Hauptmotive im Buch und haben sich als roter Faden durch die gesamte Handlung gezogen. Der Titel passte auch gut zur Story, denn Ichimeis und Almas Beziehung war auf jeder Seite spürbar.
Alles in allen hat mir ‚Der japanische Liebhaber‘ gut gefallen. Vor allem zum Ende hin wurde die Handlung spürbar emotional. Trotz einiger langatmiger Passagen liest sich das Buch sehr gut und flüssig.