Rezension

Der Liebhaber

Der japanische Liebhaber - Isabel Allende

Der japanische Liebhaber
von Isabel Allende

Bewertet mit 5 Sternen

ch habe ja fast alle von Isabell Allendes Büchern gelesen und war von den meisten schwer begeistert. Deshalb habe ich mich auch besonders über diesen Gewinn bei Vorablesen gefreut war sehr gespannt auf diesen neuen Roman der chilienischen Autorin. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, nein, dieses Mal hat mich die Schriftstellerin tatsächlich noch ein bisschen überrascht, da die Geschichte meiner Meinung nach ein kleines bisschen anders ist, als frühere Werke. Für mich macht einen entscheidenden Unterschied, dass keine Südamerikaner die Hauptpersonen sind, dass auch die Handlung nicht in Chile oder einer südamerikanischen Lokalität spielt. Sie wagt diesmal einen Sprung aus ihrer gewohnten Struktur.

Es geht zum einen um das polnische Flüchtlingskind Alma, die durch die Judenverfolgung der Nazis aus Europa vertrieben und von den Eltern zu ihrer eigenen Sicherheit wie ihr Bruder nach USA zu ihrer Tante geschickt wird. In dem japanischen Gärtnersohn Ichimei , dessen Vater bei der Familie der Tante angestellt ist, findet sie ihre große Liebe. Als ihr Mann einige Jahre später früh verstirbt, führt sie eine geheime Beziehung zu ihrem Geliebten, die ein Leben lang hält.

Erst ihr Enkelsohn Seth und ihre Assistenten Irina decken auf, dass Alas Leben voller Heimlichkeiten und Geheimnisse war und dass Alma nicht nur eine eigensinnige und spröde sondern auch eine liebende und kluge Frau ist, die ihr Leben neben aller Konventionen gelebt hat.

Isabell Allende erzählt gewohnt einfühlsam und mit einem besonderen Augenmerk auf den Eigenarten und Besonderheiten der Charaktere. Nebenbei erfährt mein einige sehr interessante Details über die Zeit im und nach dem zweiten Weltkrieg.

Gerade die gealterte Alma habe ich sehr ins Herz geschlossen. Ihre Lebensweisheit und ihr Wunsch auch im hohen Alter Unabhängigkeit und Freiheit zu leben, hat mir sehr gefallen.