Rezension

Der Uhrmacher in der Filigree Street von Natasha Pulley

Der Uhrmacher in der Filigree Street -

Der Uhrmacher in der Filigree Street
von Natasha Pulley

Bewertet mit 4.5 Sternen

London, 1884: Ein Bombenanschlag auf Scotland Yard führt dazu, dass sich Thaniels Leben komplett verändert. Eine Taschenuhr, die er ein halbes Jahr zuvor auf dem Kopfkissen seines Bettes vorgefunden hat und die ihm seit dem Rätsel aufgibt, warnte ihn mit einem Alarm gerade noch rechtzeitig. Auf der Suche nach dem Uhrmacher trifft er auf den Japaner Keita Mori. Thaniel und Mori freunden sich an, doch Thaniel merk schnell, dass Mori etwas zu verbergen hat…

Ich weiß gar nicht wie ich diese Rezension schreiben soll, da ich ein Buch wie dieses vermutlich noch nie gelesen habe. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wo mich die Geschichte am Ende hinführen wird und was von der Handlung am Ende relevant ist. Ganz ehrlich: Ich war vollkommen verwirrt! Und dabei war das Buch nicht schlecht. Die Atmosphäre, welche im Buch geschaffen wurde, war beinahe einzigartig. Ich habe die Straßen Londons im Jahr 1884 bildlich vor Augen gehabt, bin mit Thaniel zusammen durch die Stadt gelaufen und habe unglaubliche Dinge in Moris Uhrengeschäft erlebt. Dabei habe ich die beiden Charaktere so in mein Herz geschlossen, dass ich zwischenzeitlich wirklich Angst hatte, dass einem von beiden etwas zustoßen wird.

Und dann kam das Ende und ich hatte das Gefühl ein Feuerwerk würde in meinem Kopf explodieren. Alles hat sich zusammengefügt, ein Rädchen hat ins andere gegriffen. Wirklich alles hat auf einmal Sinn ergeben und ich kann sagen, dass die Handlung unglaublich gut aufgebaut und durchdacht ist. Die Schreibweise ist anspruchsvoll und auch der inhaltliche Anspruch ist nicht zu verachten. Ich glaube, wenn ich das Buch mit meinem jetzigen Wissen noch einmal lesen würde, könnte ich noch viel mehr entdecken.

Natürlich muss ich zugeben, dass die Ungewissheit in Bezug auf die Handlung dazu geführt hat, dass sich das Lesen manchmal etwas in die Länge gezogen hat. Auch hatte ich mir ein wenig mehr von dem versprochenen Fantasy Anteil erwarte. Trotz der Kritik ein tolles Buch, bei welchem sich das Durchhalten bis zum Ende wirklich lohnt.