Rezension

Die Entscheidung zwischen dem Leben und dem Tod

Wenn ich bleibe
von Gayle Forman

Es sollte ein schöner Wintertag werden, doch von dem einen auf den anderen Moment passiert das unerwartet Schreckliche. Ein LKW rast in das Auto, in dem Mia und ihre Familie sitzt und kostet Mia ihre ganze Familie. Sie ist die einzige Überlebende des Unfalls, doch auch sie ist nicht unbeschadet davon gekommen. Sie liegt im Koma und muss sich entscheiden: Will sie leben oder sterben? Will sie bleiben oder gehen?

Das Buch besteht aus Ausschnitten aus Mias Vergangenheit und aus Teilen der Gegenwart. In den Szenen, die in der Gegenwart spielen, erfährt man mit Mia zusammen, die sich außerhalb ihres Körpers befindet, was nach dem Unfall passiert und wie die Menschen in ihrer Umgebung reagieren. Bei dem, was sie dabei erlebt und weil sie eine Entscheidung treffen muss, erinnert sie sich immer wieder an verschiedene Ereignisse zurück. Die einzelnen Ereignisse baut der Autor geschickt in die Geschichte ein, so dass sie immer genau zu dem Gedanken passen, der Mia in der Gegenwart durch den Kopf geht. Gleichzeitig haben mich Mias Erinnerungen etwas verwirrt und durcheinander gebracht, weil sie nicht in der richtigen zeitlichen Abfolge nacheinander genannt werden. Im dem einen Moment erinnert sie sich zum Beispiel an ihr erstes Treffen mit Adam als Teenager und später erinnert sie sich an ihr erstes Cellokonzert als sie noch ein Kind war. Da wusste ich dann manchmal gar nicht, was jetzt zuerst passiert ist und was erst später.
Die einzelnen Kapitel haben die Überschrift der einzelnen Uhrzeiten, so dass der Leser immer weiß, wie viel Zeit zwischen den Handlungen vergeht.Um mit Mia warm zu werden, brauchte ich erstmal ein bisschen Zeit. Am Anfang schien sie mir noch distanziert, vor allem bei dem Unfall, bei dem sie ihre toten Eltern und auch ihren eigenen verletzten Körper gesehen hat. Sie hat schon Emotionen und Gefühle gezeigt, aber nicht in dem Ausmaß, wie ich es erwartet hätte. Doch nach einer kleinen Auftauphase konnnte ich sie auch ins Herz schließen und mich besser in sie hinein versetzten. Ich denke, die anfängliche Distanziertheit kam von dem Schock und der Ungewissheit, denn im Verlauf der Geschichte wird sie immer emotionaler und auch mich hat das ganze mitgenommen. Ich konnte richtig mit ihr mitfühlen und meine Augen sind nicht ganz trocken geblieben.Von Adam war ich sofort begeistert. Er hat so eine Bad-Boy-Ausstrahlung, weil er in einer Punk-Band spielt, ist aber eigentlich sehr fürsorglich, ehrlich und warmherzig.Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen. Neben dem eigentlichen Thema des Buchs - der Auseinandersetzung mit dem Tod - hat der Autor auch die Musik hervorgehoben. Sowohl für Mia als auch für Adam spielt die Musik eine wichtige Rolle im Leben und sie hat die Beiden in gewisser Weise auch zusammengeführt. Die Verbundenheit zur Musik wird auch in Mias Erinnerungen immer wieder aufgegriffen und begleitet den Leser durch die ganze Geschichte.

Das Ende hätte für mich nicht besser sein können. Ich möchte nichts verraten, aber Adams Worte an Mia am Ende waren wunderschön. Und auch die darauf folgenden Zeilen hätten für mich nicht besser sein können.

Mein Fazit

Trotz leichter Schwächen am Anfang konnte mich das Buch später doch noch überzeugen, besonders das Ende hat es mir angetan. Die Thematik ist interessant und die Geschichte ist emotional und ergreifend. Action werdet ihr in diesem Buch zwar nicht finden, aber Mias Geschichte geht ans Herz. Der Autor hat zwei verschiedene Themen - den Tod und die Musik -aufgegriffen und beide haben eine wichtige Bedeutung für Mia.

Mehr Rezensionen von mir gibt es hier: www.traumbuchfaenger.blogspot.de