Rezension

Für mich ist dieses Buch noch eine bisschen besser als der Nachfolger

Wenn ich bleibe
von Gayle Forman

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Mia lebt mit ihren flippigen Eltern und ihrem zehn Jahre jüngeren Bruder Teddy in Oregon. Adam ist ihr fester Freund und mit ihm verbindet sie die Leidenschaft zur Musik, auch wenn beide in ganz anderen Bereichen unterwegs sind. Ihre Liebe ist stark, stärker als sie unter jungen Leuten normalerweise ist. Neben ihrem Freund hat sie noch ihre beste Freundin Kim, die Musik zwar gerne hört, aber keine macht. Sie liebt das Fotografieren und die beiden konnten sich am Anfang als sie sich kennenlernten überhaupt nicht leiden, doch jetzt können sie sich ein Leben ohne die Andere nicht mehr vorstellen. 
Doch dann passiert ein schwerer Autounfall bei dem Mia schwer verletzt überlebt.
Meine Meinung:
Dank meiner Verwirrung hatte ich ja erst den zweiten Teil gelesen und war von dem schon begeistert, aber was mich in "Wenn ich bleibe" erwartet hat, habe ich nicht erwartet. Natürlich wusste ich, dass es jetzt im Endeffekt um die Vorgeschichte ging, aber da man im zweiten Teil schon viel von der Vergangenheit erfahren hat, hätte ich nie damit gerechnet, dass es mich noch so mitreißt. 
Dieser Teil ist emotional wohl noch um einiges heftiger, ja gewaltiger als der zweite Teil. 
Das Buch startet gleich mit dem Autounfall, von daher möchte auch ich da beginnen. Was mich fasziniert hat war, dass die Autorin das Buch aus der Sicht der schwerverletzten Mia erzählt hat. Es ist als wenn Mias Seele durch das Krankenhaus wandert und auf ihre Angehörigen trifft. Sie erzählt ihre Vergangenheit, sie erzählt von ihren Eltern und von ihrem Bruder. 
Man lernt die Großeltern kennen und schätzen, man ist dabei als Mia auf Adam trifft und als sie gemeinsam auf ein Konzert gehen. 
Das Drama und das ganze Leid hinter der Geschichte haben mich emotional ziemlich mitgenommen. 
Mia selbst ist noch nicht erwachsen und dieser Verlust der ihr noch gar nicht bewusst ist, begleitet den Leser aber durch das ganze Buch. Falls Mia das überlebt wird nichts mehr so sein wie vorher. 
Ihre Oma glaubt an Reinkarnation, aber ist das hilfreich? Ich selbst weiß nicht was ich davon halten kann und ob ich daran glauben soll, aber die Autorin hat eine Idee erschaffen, die mich so begeistert und fasziniert hat, dass ich daran glauben möchte. In einem Teil des Buches heißt es, dass nicht die Ärzte, oder die Maschinen über das leben, oder sterben entscheiden, sondern Mia selbst. 
Ich möchte mir gerne vorstellen, dass das im wahren Leben auch so funktioniert, dass Menschen nur sterben, wenn sie gehen möchten. Ich finde diesen Gedanken irgendwie tröstlich, auch wenn jeder Verlust schwer ist.
Gayle Forman hat viele interessante Charaktere geschaffen und ich möchte nur ein paar wenige aufzählen die ich für besonders liebenswert halte.
Neben Mia, die seit sie acht Jahre alt ist Cello spielt ist da natürlich noch Adam. Adam ist willensstark und seine Liebe zu Mia wirkt so echt und rein und gleichzeitig auch unschuldig, dass sie einen dahinschmelzen lässt. 
Mias Großvater, obwohl er schweigsam wirkt hat er soviel mitzuteilen und strahlt soviel Gefühl aus das es mich umgehauen hat. Die Protagonisten sind so überzeugend und echt und nah, dass ich mit ihnen geliebt und gelitten habe.
Fazit:
Für mich ist dieses Buch noch eine bisschen besser als der Nachfolger, wobei ich beide Teile wärmstens empfehlen kann.