Die verhängnisvolle Buddhafigur
Bewertet mit 3 Sternen
„Ihr Geheimnis kann sie alles kosten ...“
Nach diesen Worten und den Angaben auf dem Klappentext war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Auch die guten Kritiken zu „Missing“ machten mich neugierig auf die Autorin.
„Still alive“ nun erzählt die Geschichte von der jungen Lehrerin Libby, die in ihrem Briefkasten einen Flyer für einen Haustausch findet. Es kommt ihr vor wie eine glückliche Fügung, denn sie und ihr Mann Jamie brauchen dringend eine Auszeit vom Alltag. Das sie dann allerdings in Cornwall ein absolut supermodernes, komfortables Ferienhaus mit technischen Raffinessen in einsamer Lage über der Steilküste erwartet, überrascht sie sehr. Bald werden sie mit eigenartigen Vorgängen im Haus und außerhalb konfrontiert. Libby fühlt sich beobachtet und sie beschleicht das unangenehme Gefühl, dass die Vergangenheit und ihr Geheimnis sie einzuholen beginnen...
Der Thriller läßt sich schnell lesen durch den angenehmen Schreibstil und die größere Schrift. Das gefiel mir beides sehr. Es war auch spannend zu lesen, aber nachdenken darf man über das Gelesene nicht. Die Geschichte um Jamie und Libby fand ich seltsam. Von Zeile zu Zeile, von Kapitel zu Kapitel wurde ich immer skeptischer. Da waren mir insgesamt zu viele Dinge, Begebenheiten, Umstände, Doppelungen der Ereignisse, eigenartige Verhaltensweisen der Personen, die mir in der Summe sehr komisch vorkamen. Ungereimtheiten von Beginn an, teilweise absurd. Der Aufwand, der betrieben wird, um Rache zu üben! Zu viele Zufälle, zu viele Charaktere mit bösen Absichten verderben den Plot. Weniger wäre mehr gewesen.
Durch die Ich-Perspektive hatte ich manchmal Mühe zu verstehen, aus welcher Sicht gerade berichtet wurde. Es erforderte Aufmerksamkeit beim Lesen. Doch das war nicht schlimm. Ich las einfach nochmal und begriff es als geschickten Schachzug der Autorin, dem Geschehen weitere Spannung zu verleihen.
Fazit:
Diese Geschichte ließ mich zwiegespalten zurück. Einerseits versteht es die Autorin eine immense Spannung mit ihren geheimnisvollen, angsterregenden Zwischenfällen aufzubauen, aber andererseits zerstört sie selbst die Glaubwürdigkeit durch die handelnden Personen. Es paßt für mich vieles nicht zueinander. Der Thriller, der für mich eher ein mit viel Spannung erzählter Roman war, besitzt viel Potential, was aber leider durch zu viele böse Charaktere auf mich unglaubwürdig wirkte. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen und trotzdem eine Lese- und Kaufempfehlung. Es sind meine subjektiven Empfindungen, die mich diese Meinung bilden ließen. Andere Leser waren mit dem Buch rundum zufrieden!