Rezension

dieses Buch wollte geschrieben werden

28 Tage lang - David Safier

28 Tage lang
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

David Safier war mir bis dato nur als Schriftsteller lustiger Bücher bekannt. Sein Debüt " Mieses Karma " hat mich zum Lachen gebracht, sein neues Buch " 28 Tage lang " , hat mich begeistert, nachdenklich gemacht und berührt. Nach einer wahren Begebenheit geschrieben, dem Aufstand im Warschauer Ghetto, hat der Autor Fiktion und Wahrheit zu einer ergreifenden Geschichte verbunden, die dem Leser sicherlich lange im Gedächtnis bleiben wird.
Der Autor selbst, hat Familienangehörige durch den Holocaust verloren und er sagt von diesem Buch " Es wollte geschrieben werden " .

Mira ein sechszehnjähriges, jüdisches Mädchen lebt im Warschauer Ghetto und versucht ihre Familie durch Schmuggel über Wasser zu halten. Bei einem dieser Schmuggeltouren wird sie fast erwischt und lernt ihren Retter Amos kennen, der im Widerstand arbeitet. Er fordert sie auf, sich ihnen anzuschließen, doch Mira denkt an ihr Familie und ihr Überleben. Erst zu einem späteren Zeitpunkt trifft sie Amos wieder und versucht mit ihm und seinen Mitstreitern die Vernichtung aller Ghettobewohner zu verhindern. 28 Tage dauert dieser Kampf, der in die Historie eingeht.

David Safier sagt von seinem Buch " Es wollte geschrieben werden " und dies merkt man ihm auch an. Mit viel Empathie , aber auch einer tollen Recherche schreibt er die Geschichte seines Volkes, das soviel Gewalt und Elend ertragen musste und doch den Mut aufbrachte, gegen ein Regime zu kämpfen , dessen Übermacht nicht zu bewältigen war. Und dies ist , glaube ich ,ist auch eine ganz wichtige Aussage dieses Buches, dass es Leute gab, die die Hoffnung nie aufgegeben haben und bis zum Letzten gekämpft haben , um ihr Volk, oder das, was davon übrig geblieben war, aus dem Ghetto zu befreien.
Eine Liebesgeschichte, die in diesem Buch ebenfalls Hoffnung auf Zukunft ausdrückt, ist zwar fiktiven Ursprungs, doch Safier schreibt in einem Interview am Ende des Buches, dass es durchaus auch viele Liebesgeschichten im Ghetto gegeben hat.
Es ist nicht leicht zu lesen, was diese Menschen ertragen mussten und der Protagonistin dieses Romans, Mira, gelingt dies oft auch nur, indem sie in die Fantasiegeschichten, die ihre Schwester Hannah erfunden hat, eintaucht und so das Geschehene verarbeitet.

Ein tolles Buch! Ein wichtiges Buch und ein Buch, das einem lange im Gedächtnis bleiben wird.