Rezension

Ein genialer Mix aus High Fantasy, Science Fiction und Dystopie.

Incarceron - Catherine Fisher

Incarceron
von Catherine Fisher

Über die Autorin
Catherine Fisher ist die Autorin vieler fantastischer Kinder- und Jugendbücher sowie zweier preisgekrönter Gedichtbände. Mit Incarceron gelang ihr der große internationale Durchbruch. Catherine Fisher lebt und schreibt in Wales.

Klappentextauszug
Dieser ungewöhnliche Roman stand nicht nur monatelang in den Top Ten der New-York-Times- Bestsellerliste, er gewann auch kurz nach Erscheinen einen sehr prominenten Fan: Der amerikanische Schauspieler Taylor Lautner (bekannt als Werwolf Jacob aus den Twilight-Filmen) gab bekannt, dass er die männliche Hauptrolle in einer Verfilmung von Incarceron übernehmen wolle.

Inhalt

Finn der Sternenseher wird von Visionen geplagt in, derer er glaubt einen Ausweg aus Incarceron zu sehen. Er ist der festen Überzeugung das es einen Weg aus dem Gefängnis gibt und die Welt außerhalb der Mauern, schöner und angenehmer ist als seine dreckige Behausung die er sich mit seinem Eidbruder teilt. Das Leben in Incarceron ist schwer, Plünderei und Prügelei stehen an der Tagesordnung. Wer im Gefängnis lebt ist Abschaum, keinen Pfifferling wert und die Insassen müssen zur eigenen Sicherheit und vor allem um zu Überleben, einen Eidbruder finden der einem den Rücken deckt wenn es notwendig ist und sich um einen kümmert. Keiro ist ein verschlagener Häftling, ein eitler Sturkopf und ein selbstgefälliger junger Mann. Er beschützt Finn wenn dieser von Visionen geplagt wird und ohnmächtig zusammen bricht, er geht gemeinsam mit ihm auf Raubzüge und übernimmt die Beute Aufteilung. Bis sie eines Tages auf eine Frau treffen die einem anderen Stamm angehört, und die das Tattoo von Finns Handgelenk wieder erkennt. Voller Hoffnung endlich herauszufinden wer er ist, wird ihm ein eigenartiger Gegenstand zugespielt, ein Schlüssel der ein Geheimnis in sich birgt und gemeinsam mit Keiro und dem Sapienten Gildas ist Finn unterwegs um nach außerhalb zu gelangen und das Mysterium Incarceron zu lösen.

 Meinung / Fazit 

Incarceron lebt. Das Gefängnis atmet, pulsiert und nährt sich an seinen Insassen. Es kaut sie durch und spuckt sie wieder aus, es beobachtet 24 Stunden an jedem Tag im Jahr und es gibt kein entrinnen. Mit diesem Wissen müssen sich die Häftlinge abfinden und bauen ihre eigene Hölle aus Raub, Verrat und Mord. Unterschiedliche Gruppierungen bekämpfen sich gegenseitig um in der Rangordnung ein Treppchen höher zu steigen. Rangniedrige müssen ihr Dasein als Sklaven dienen, an der Kette gehalten wie Hunde müssen sie Anweisungen folgen die menschenunwürdig sind. In diesem Höllenschlund gibt es aber noch vereinzelt Gelehrte, die sich Sapienten nennen, und die sich freiwillig aufopferten um nun als Ratgeber und Heiler in Incarceron zu leben. Den Legenden nach hat es nur einer je aus dem Gefängnis heraus geschafft und Finn ist der festen Überzeugung es auch nach außerhalb zu schaffen. Mithilfe des Schlüssels der sich als Kommunikator entpuppt nimmt er Kontakt zu Claudia auf.

Claudia lebt außerhalb, trügerisch spiegelt dieser Ort einen friedvollen Platz wieder, ist aber nichts anderes als eine Illusion früherer Jahrhunderte. Detailgetreue Republiken, von der Inneneinrichtung bis hin zur Dienerschaft. Eine Ära wird tagein tagaus nachgestellt und wer sich nicht an das Protokoll hält wird ausgeschlossen. Königin Sia führt ein strenges Regime und der Hüter von Incarceron ist ein kühler, bissiger, furchteinflössender Mann und nicht nur seine Tochter Claudia spürt die Gefahr die von ihm ausgeht. Der Hüter hat Claudia wohlbehütet aufwachsen lassen und für ihre Ausbildung nur die allerbesten Lehrer beauftragt. Allerdings geschieht nichts ohne Hintergrund, der Hüter plant seit Jahren Claudia mit dem Sohn von Königin Sia zu verheiraten. Seine Tochter ist alles andere als begeistert und sucht verzweifelt einen Ausweg, mithilfe ihres Gelehrten Jared. Zwischen Claudia und ihm entsteht eine tiefe respektvolle Freundschaft. Er ist es auch der ihr zur Seite steht als sie wie aus dem nichts die Stimme von Finn aus dem wundersamen Schlüssel hört...

 Eine spannende Geschichte über Freundschaft, Schicksal, Verrat und viel Mut.

Die Autorin lässt all ihre Charaktere lebendig erscheinen, jeder Nebencharakter hat eine unfassbare Wirkung und man fiebert unweigerlich mit. Attia das Hundesklavin Mädchen hat mich sofort überzeugt, da durch ihre Gefangenschaft ständig ein Damoklesschwert über ihr hing, wusste sie gut zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und hielt bis zum Ende loyal zu Finn. Aber auch die drei weisen Hexen blieben mir gut in Erinnerung und die Anspielung auf die Schicksalsschwestern gefiel mir gut.

Incarceron ist definitiv ein must read! Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft und wird abwechselnd aus dem Leben von Finn und Claudia erzählt - ein richtiger Lesegenuss. Ein genialer Mix aus High Fantasy, Science Fiction und Dystopie. Spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Ein Buch das einem noch lange in Gedächtnis bleiben wird. 

 5/5 Sterne

Eingestellt von Sarah Rawrpunx um 4/10/2013 07:26:00 nachm.