Rezension

Erfrischend anders!

Incarceron - Catherine Fisher

Incarceron
von Catherine Fisher

Finn ist gefangen in Incarceron. Einem Gefängnis, das so groß ist wie eine ganze Welt und kaum Grenzen kennt. Ein Gefängnis, in dem nichts umsonst stirbt und alles recycelt wird. Ein grausamer Ort voller Angst und Gewalt und ohne Liebe. In Claudias Welt glaubt man, dass Incarceron, das Experiment der Sapienti, geglückt und zu einem Paradies geworden ist, denn niemand weiß wo Incarceron ist und wie es dort zugeht. Niemand, außer dem Hüter Incarcerons, Claudias Vater.
Als Finn, der glaubt, er stamme von Außerhalb des Gefängnisses, eines Tages in den Besitz eines geheimnisvollen Schlüssels kommt und Claudia ihrem Vater das Gegenstück dazu entwendet, können Finn und Claudia über diese Schlüssel miteinander kommunizieren und decken ein düsteres Geheimnis auf, denn Finn scheint tatsächlich nicht in Incarceron geboren zu sein. Claudia versucht alles um Finn irgendwie zu befreien ...

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch einzig und allein erst einmal durch das wunderschöne Cover mit dem Schlüssel, der ja auch im Buch eine große Rolle spielt. Die Farbgebung ist einfach toll und die gesamte Umschlaggestaltung hat mich wirklich angezogen, so dass ich Incarceron dann doch lesen musste, obwohl mir die Kurzbeschreibung alleine gar nicht so zugesagt hätte. Gut, dass das Design dann doch noch ein Wörtchen dazu gesagt hat, denn Incarceron ist ein wirklich tolles Buch gewesen, wie ich jetzt sagen kann.

Die Geschichte ist in insgesamt 35 Kapitel gegliedert, die sich wiederrum in fünf Abschnitte aufteilen. Erzählt wird zum einen die Geschichte von Finn und parallel dazu die Geschichte der Tochter des Hüters. Die Stränge treffen sich erst nach einer Weile.
Der Einstieg fiel mir zugegeben ein wenig schwer, denn gerade die düster geschilderten Geschehnisse in Incarceron rund um Finn waren schon etwas bedrückend, zumal ich nicht so wirklich wusste, wohin das alles führen würde. Erst nach und nach kam ich in die Geschichte rein, nämlich als die Stränge sich dann auch trafen, und fand es dann aber auch sehr spannend.

Catherine Fisher hat hier eine beeindruckende Fantasiegeschichte erschaffen. Es war erfrischend und mal etwas ganz anderes als die meisten fantastischen Veröffentlichungen derzeit. Gefallen hat mir vor allem auch, dass ich zu keinem Zeitpunkt wirklich dahinter gekommen bin, was denn nun das Geheimnis von Incarceron selbst war und mich so wirklich überraschen lassen konnte.
Die Figuren selbst fand ich zum größten Teil gelungen, wenn auch kaum wirkliche Sympathieträger dabei waren, aber zumindest gab es nicht nur schwarz-weiß-Malerei, sprich, die Figuren waren nicht alle absolut gut oder böse, sondern meist recht facettenreich. Für einen ersten Teil war das okay, für den nächsten Teil den es auf jeden Fall geben wird, im englischen ist er bereits unter dem Titel Sapphique (Incarceron) erschienen, würde ich mir allerdings noch mehr Nähe zu den Figuren, vor allem Finn und Claudia, wünschen.

Insgesamt gibt es von mir hierfür gute vier Sterne. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich auch bald erscheinen wird.