Rezension

Ein Haus und drei Schicksale

Das Haus der Lady Armstrong - Andrew O'Connor

Das Haus der Lady Armstrong
von Andrew O'Connor

Bewertet mit 5 Sternen

~~Der Roman "Das Haus der Lady Armstrong" erzählt drei Schicksalhafte Geschichten.
 Er beginnt im Jahre 2007. Nico Armstrong Collin und seine Frau Susan sitzen mit ihren Anwälten zusammen wegen der Scheidung. Susan fordert Nico auf, dass alte, baufällige Herrenhaus, Armstrong House in Irland, zu verkaufen, um die Schulden zu bezahlen. Nico sträubt sich, weil er aus irgendeinem Grund an dem Haus hängt und es seit über hundert Jahren im Familienbesitz ist. Außerdem möchte er, dass seine Tochter Alex es irgendwann einmal erbt.
 Dann springt die Geschichte ins Jahr 1840 zu Lord Edward Armstrong. Er hat für seine Frau Anna, die er über alles liebte dieses Haus erbauen lassen. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern. Kurz nach ihrer Ankunft in Armstrong House, lernt Anna Edwards Cousin Sinclair und eine Nachbarin, Diana Hunter, kennen. Beide sind ihr unsympathisch und machen ihr das Leben schwer. Aus Verzweiflung begeht sie einen großen Fehler der ihr und Edwards Leben verändert.
 Dreiundsiebzig Jahre später verliebt sich Clara Charter, die jeden Mann in London haben könnte, in den kühlen und distanzierten Pierce Armstrong. Er scheint kein Interesse an ihr zu haben, bis sie gedenkt seinen damaligen Konkurrenten zu heiraten. Sofort hält er um ihre Hand an und sie sagt ja. Von da an lebt sie mit ihm in Armstrong House, bis er sich ein Jahr später freiwillig für den Krieg meldet. In der Zeit wo er weg ist, schreibt sie ihm Briefe, bekommt jedoch nie einen zurück. Außerdem macht seine Schwester Prudence, die ebenfalls im Armstrong House wohnt, ihr das Leben zur Hölle. Irgendwann lernt sie dann ihren Nachbarn, der Maler ist, näher kennen und verliebt sich in ihn. Doch weder diese Beziehung noch ihre Ehe nehmen ein gutes Ende.
 Nach der tragischen Gesichte von Clara, landet der Leser wieder im Jahr 2007 bei Nico. Er hat nachgegeben und nun steht das baufällige Armstrong House zur Versteigerung bereit. Kate Fallon, die in der Gegend aufgewachsen ist und ihr Mann Tony kaufen es. Sie beauftragt Nico, der Architekt ist, mit dem Wiederaufbau. Neben bei versucht sie etwas über die Vorbesitzer, die Armstrongs, heraus zu finden. Als dann Briefe von Clara auftauchen, kann sie an nichts anderes mehr denken, sie will Verwandte von ihr ausfindig machen und alles über sie erfahren. Nachdem Kate dann Claras Geschichte kennt will sie Armstrong House verlassen. Sie hat gemerkt, dass dieses Haus ihre Beziehung zu Tony nicht retten kann und das sie sich in Nico verliebt hat.

Das Cover zeigt ein altes bewachsenes Haus und zusammen mit dem Tittel, der in einer schreibschrift ähnlichen Schrift dargestellt ist, lässt es schon darauf schließen, um was es in dem Roman geht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und der Autor versteht es die Gefühle gut und detailgetreu wiederzugeben.

Die Hauptcharakteren habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ich bin mit ihnen durch Höhen und vor allen Dingen durch Tiefen gegangen. Leider fand ich es sehr Schade, dass man nur Ausschnitte aus dem Leben von Edward und Anna erfahren hat. Ich hätte mir gewünscht, das der Autor noch aufgelöst hätte, was aus den Beiden geworden ist.

Was mir auch ein bisschen gefehlt hat, ist der geschichtliche Hintergrund. Welche Regeln gab es und was hat sich in den Jahren zwischen den Geschichten verändert. Der Autor reißt zwar kurz einige Krisen an, aber mir persönlich ist es ein bisschen zu wenig. Natürlich trägt das nicht zur geschichte bei und hätte das Buch vielleicht zu langatmig gemacht, doch wenn ich ein Buch mit diesem Genre lese, erwarte ich so etwas.

Trotzdem fand ich das Buch sehr gut. Es hat viele Sachen, Liebesgeschichte, ein bisschen Krimi, Geschichte und Frauenroman, miteinander vereint. und ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.