Rezension

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Gelungene Familiensaga um einen irischen Herrensitz

Das Haus der Lady Armstrong - Andrew O'Connor

Das Haus der Lady Armstrong
von Andrew O'Connor

Dieser Roman hat mir ganz gut gefallen, er liest sich problemlos und schnell, ist aber keineswegs zu oberflächlich geschrieben. Es geht hauptsächlich um einen alten Herrensitz, genannt "Armstrong House" in Irland. Mittlerweile ist das einst herrschaftliche und pompöse Haus sehr bauflällig und nicht bewohnbar. Der letzte Erbe des Anwesens ist der Architekt Nico Armstrong, der sich gerade von seiner Frau Susan trennt. Die beiden haben sich auseinandergelebt und trennen sich daher nicht im Streit. Susan kann Nico überzeugen, die alte Ruine zum Verkauf anzubieten, denn ihr Ex-Mann hat noch Schulden seiner Mutter zu tilgen und beide möchten schließlich ihrer Tochter ein gutes Leben ermöglichen. Nico widerstrebt es zwar, daß er den alten Herrensitz nicht weitervererben kann, aber es bleibt ihm keine andere Wahl.

Im weiteren Verlauf des Buches lernen auf spannende Weise die früheren Bewohner von "Armstrong House" kennen. Erbaut wurde das Anwesen einst vom sehr verliebten Edward Armstrong für seine Frau Anna. Trotz ihrer großen Liebe, hatten die beiden nicht nur glückliche Zeiten in dem Haus. Edwards Cousin versuchte mit allen Mitteln, das Erbe an sich zu reißen und die Ehe der beiden zu manipulieren. Daß die Ehe anfangs kinderlos blieb, schien dem Cousin in die Hände zu spielen, aber Anna hat dies mit allen Mitteln zu verhindern gewußt. Dennoch haben sie und Edward große Schuld auf sich geladen, aber ihre Liebe ist daran wohl nicht zerbrochen. Edwards späterer Nachfahr Pierce, der mittlerweile nahezu verarmt in dem Herrenhaus lebt, ist kein Glück mit seiner Frau Clara beschert. Dies liegt aber sehr an seinem seltsamen und verschlossenen Wesen, denn Clara versucht über alle Maßen, an Pierce Liebe zu glauben, aber sie muß Grausames erfahren und das Haus in den Unruhen Irlands schließlich verlassen.

Auch für Nico Armstrong ist die Geschichte mit "Armstrong House" nach dem Verkauf noch nicht zu Ende. Die neuen Besitzer engagieren ihn als Architekt für die Renovierung des Hauses und dabei kommt es zu interessanten Endteckungen und Verwicklungen.

Fazit: Die Geschichte ist gut und interessant geschrieben. Über ein Jahrhundert erfahren wir von der Geschichte des Herrensitzes, allerdings nicht alles über die ganze Generation der Familie Edward, was eigentlich ein bisschen schade ist, aber die Hauptgeschichte liegt eben auf dem Haus. Gerne hätte ich noch erfahren wie es mit Edward und Anna und dem intriganten Cousin weitergegegangen wäre, doch hier endet der Erzählstrang eher aprubt. Ansonsten gelingt es dem Autor aber geschickt, die damalige Hungersnot und die Aufstände in Irland mit der Geschichte zu verbinden. Dies ist alles sehr gut gelungen und ich kann den Roman daher auch nur weiterempfehlen.