Rezension

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Ein Hundeleben, sehr gut

Sirius - Jonathan Crown

Sirius
von Jonathan Crown

Zum Inhalt:
 Sirius wächst in Hitlerdeutschland bei einer jüdischen Familie auf, emigriert im letzten Moment mit dieser nach Hollywood und wird dort zum Filmstar. Nach einiger Zeit gelangt er durch ein Versehen wieder auf deutschen Boden und ins Führerhauptquartier, wo er durch seine "Arbeit" für den Widerstand zu Hitlers Niederlage beiträgt.

Zum Cover:
 Was für ein süßer Hund, der guckt aber lieb! Und hat es faustdick hinter seinen Schlappohren. Obwohl es den Star des Buchs widerspiegelt, ist es (leider) für den Inhalt des Buchs nicht gut gewählt.

Mein Eindruck:
 Dieses Buch erinnert an eine Wellenbewegung, wobei die Teile in Deutschland für die Höhen stehen, der Teil in Amerika das Wellental darstellt. Nach einem furiosen Beginn, der aus völlig neuer Perspektive zuerst das Unbehagen, dann die kleinen und großen auszufechtenden Scharmützel und Bösartigkeiten bis zum Ende der Reichskristallnacht zeigte, kam ein eher langweiliger Teil mit den Mühen der Familie Liliencron, in Amerika Fuß zu fassen und dem Aufstieg von Sirius zum Hundefilmstar. Die Episoden dort reichten von leidlich witzig bis belanglos. Allerdings muss man dem Autor das Kompliment machen, auf sehr witzige Weise echte Personen (und Hunde) des Filmbusiness in seine Geschichte eingesponnen zu haben. Zum Beispiel reift der berühmte Spruch Billy Wilders "Nobody is perfect" nach mehrmaligen Versuchen zum Ende hin zu großer Güte. Aber die Geschichte um Sirius wird erst wieder richtig spannend, wenn es den "großen Hund" zurück nach Deutschland verschlägt. Fast bekommt man Mitleid mit Hitler, wenn man liest, wie sehr dieser von seinem "Hunderl" aufs Kreuz gelegt wird.
 Dieser gute Schluss rettet für mein Empfinden die Geschichte über das Mittelmaß hinaus.

Fazit:
 Super Idee, Schwächen im Mittelteil, jedoch ein guter Beginn und ein gutes Ende.
 Ein neuer Blick auf Anfang und Ende des Nationalsozialismus

4 Sterne