Rezension

Sehr bewegend

Sirius - Jonathan Crown

Sirius
von Jonathan Crown

Bewertet mit 5 Sternen

Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. Einzig Levi überlebt durch eine Zufall und schauspielerischem Talent. Er findet in Familie Liliencron, einer jüdischen Familie, eine tolle Heimat. Doch das Glück soll nicht lange halten. Gemäß eines Gesetzes darf nicht mehr jeder Name genutzt werden, so wird auch Levi umgetauft. Er heißt von nun an Sirius. Eines Tages kommt es, wie es kommen muß, Familie Liliencron flieht nach Amerika. Natürlich ist Sirius dabei. Herr Liliencron bekommt eine Anstellung bei Warner Brothers. Dort wird Sirius entdeckt. Er kommt zum Film, wird Konkurrent des berühmte Foxterriers Asta. Er lernt alle Berühmtheiten der damaligen Zeit kennen, von Fred Astaire über John Wayne bis Frank Sinatra. Als er mit einem Zirkus auf Tournee geht, geschieht etwas Schlimmes: Er wird vertauscht und landet wieder in Berlin. Durch einen Zufall findet ihn ein Hauptsturmführer, durch den er Zutritt zu den Mächtigen des Dritten Reiches bekommt. Er lernt Hermann Göring, Eva Braun, ja - er wird sogar Schoßhund von Adolf Hitler. Nun sitzt er in der Höhle seiner bisherigen Feinde. Wird er seine Familie jemals wiedersehen?

"Sirius" ist ein Buch, das sehr zu Herzen geht. Auf der einen Seite die tragische Geschichte eines kleinen, unschuldigen Hundes, der in seiner Familie sein großes Glück gefunden hat, auf der anderen Seite die Geschichte von Familie Liliencron, die als jüdische Familie die Nazizeit nur durch Flucht überleben kann. Das Buch ist sehr schön geschrieben und vermittelt dem Leser die Zeit des Zweiten Weltkrieges auf anrührende Weise aus der Sicht des kleinen Sirius. Jedoch ist dies keineswegs kitschig! Im Gegenteil, durch diese Sichtweise wird diese Geschichte zu etwas ganz besonderem und hebt sich deutlich von den anderen Romanen aus dieser Zeit ab. Die unterschiedlichen Sorgen von Mensch (Überleben) und Hund (er hat in der Hektik der Flucht seinen gelben Ball im Garten vergessen, ober der wohl noch da ist?) sind wundervoll dargestellt. Auch die Geschehnisse aus dieser Zeit sind toll vermittelt. So kommt hier einiges zur Sprache, der Überfall in der Normandie, das Hitlerattentat - es wird alles gut vermittelt.

Eine schöne Geschichte, die dem Leser so manche Träne ins Auge treibt!

Kommentare

hobble kommentierte am 12. August 2015 um 10:43

klingt so, als ob man es lesen müsste