Rezension

ein schöner Jugendroman mit kleinen Längen

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch dreht sich alles um die beiden Geschwister Hazel und ben. Sie leben in Fairfold, einem kleinen Örtchen, dessen Wald wimmelt von magischen Kreaturen, dem kleinen Volk. In ebendiesem Wald steht auch seit Jahrzehnten ein gläserner Sarg in dem ein Elfenprinz schläft, der von allen nur der gehörnte Junge genannt wird. Hazel und Ben verbringen ihre Kindheit immer wieder dort und reden mit dem geheimnisvollen schlafenden Jungen und erzählen ihm Geschichten. Mittlerweile sind die beiden keine Kinder mehr, als plötzlich der Sarg aufgebrochen wird und der Elfenprinz verschwindet.

Hazel und Ben sind sehr unterschiedlich. Seit Ben ein kleiner Junge war ist er gezeichnet von einer Elfe, die ihm eine magische Begabung für die Musik verleiht. Mit seiner Musik kann er Menschen wie Fabelwesen verzaubern. Als die beiden Geschwister noch klein waren, haben Sie zusammen im Wald Monster gejagt, Hazel als Ritter mit einem Schwert, während Ben die Wesen mit seiner Musik betörte. Doch plötzlich versiegt seine Gabe und die Musik mag ihm nicht mehr so Recht gelinge. Daraufhin schließt Hazel einen Pakt mit dem Erlkönig, der sie auch ihr weiteres Leben lang verfolgen soll.

Die Geschichte erzählt von der Liebe zwischen Geschwistern aber auch der Vernachlässigung durch die Eltern, so dass die Kinder schon früh auf sich alleine gestellt sind. Sie zeigt aber auch, dass Geheimnisse eine Beziehung belasten kann, dass unausgesprochene Ängste und Vorwürfe oft gar nicht so wahrgenommen werden vom Gegenüber. Schön finde ich, dass der Roman über die gängigen Szenarien hinausgeht und Themen wie Homosexualität und Traurigkeit aufgreift. Die Liebesgeschichten der beiden Geschwister ist anhand der gefühle sehr jugendlich beschrieben, drängt sich jedoch nicht in den Vordergrund, was ich sehr gut finde. Sie entwickelt sich eher nach und nach. Neben Ben und Hazel treffen wir auch noch ihren Freund Jack. Er ist ein Wechselbalg, dass nach einem Missglückten Austausch bei den Menschen aufwächst. Obwohl er schon immer bei den Bewohnern von Fairfold lebt, gehört er nie ganz dazu und als sie einen Schuldigen suchen, fällt die Wahl schnell auf ihn. So wird ein weiteres Thema, die Ausgrenzung und Einsamkeit, aufgegriffen.

Holly Black vermischt in ihrer Geschichte die reale Welt mit der Welt der Elfen, Kobolde und anderen Fabelwesen. Dabei ist Fairfold wie eine Insel inmitten 'normaler' Orte, die keinen Zugang mehr zu der magischen Welt um sie herum haben. Man begegnet allerlei Wesen aus Mythen und Sagen wie z.B. Kobolde, Feen, Elfen oder auch dem Erlkönig, der viele Charakterzüge aus dem gleichnamigen Gedicht aufweist. Auch die gängigen Abwehrtechniken für das kleine Volk tauchen auf, wodurch ein schöner Bezug zu den alten Geschichten udn Legenden geschaffen wird. Der Schreibstil ist locker und dem Alter der Zielgruppe entsprechend, aber auch nicht zu kindlich, so dass es durchaus auch den älteren Lesern Spaß machen kann.

Die Charaktere fand ich schön beschrieben, lediglich beim Elfenprinz hätte ich mir etwas mehr erhofft. Er bleibt sehr unnahbar, was vielleicht aber auch an dem Charakter selbst liegt. Die Abenteuer fangen erst ab der Hälfte des Buches so richtig an und ich finde, der Klappentext übertreibt ein klein wenig. Insgesamt hatte ich etwas mehr Spanung erwartet. Dennoch hat das Lesen viel Spaß gemacht, nur war es eben nciht so mitreisend wie der Klappentext suggeriert. Es war mehr ein Aufarbeiten der Vergangenheit von Ben, Hazel und ihrem Freund Jack. Alles in Allem finde ich, dass "Der Prinz der Elfen" ein guter Jugendroman ist, der viele wichtige Themen aufgreift und den ich gerne gelesen habe.