Eine charmante Kleinstadt, liebenswerte Charaktere und eine Geschichte zum Wohlfühlen
Bewertet mit 4 Sternen
Darum geht's in »New Hope - Das Gold der Sterne«:
»Lake ist das Nesthäkchen der Familie Campbell, stets gut gelaunt und ein richtiger Freigeist. Obwohl sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat, weiss sie, dass sie nirgendwo anders als in New Hope sein möchte. In der Kleinstadt inmitten der Sierra Nevada mit ihren kauzigen Bewohnern liegen ihre Wurzeln. Auf ihr Zuhause lässt sie nichts kommen! Für Lake ist es daher unbegreiflich, dass der berühmte Musiker Wyatt, der sich auf der Obst- und Gemüsefarm ihrer Eltern von negativen Schlagzeilen erholen soll, so eine Abneigung gegen New Hope hat und wie er so grummelig sein kann. Vom ersten Aufeinandertreffen an fliegen zwischen ihr und Wyatt die Fetzen - und die Funken...«
Original-Klappentext
Meine Meinung:
Gerne beginne ich mit dem Schreibstil, den ich als locker-leicht, angenehm und sehr flüssig beschreiben würde. In Kombination mit den kurzen Kapiteln hatte ich als Leserin das Gefühl, nur so durch die Seiten zu fliegen - und plötzlich hatte ich einen Grossteil des Buches gelesen. Die Geschichte wird sowohl aus Lakes als auch aus Wyatts Perspektive erzählt, was ich aus ähnlichen Büchern dieses Genres schon kenne und sehr schätze.
Lake ist eine unglaublich sympathische Protagonistin. Schon auf den ersten Seiten spürt man als Leser*in ihre Herzlichkeit, ihre Freundlichkeit und Offenheit. Ihre leichte Hippie-Art und ihr Lieblingshobby Yoga machen sie zu einer etwas anderen, aber sehr sympathischen Hauptfigur. Es gab einige wenige Stellen, wo sie mich etwas nervte, weil ich von ihr etwas mehr Entschlossenheit oder Entscheidungswillen erwartet hätte, weil sie immerhin schon 24 Jahre alt ist.
Zu Wyatt konnte ich erst im Laufe des Romans eine Art Bindung aufbauen. Am Anfang wirkt er sehr verschlossen und grummelig, auch uns Leser*innen gegenüber. Das ändert sich zum Glück, da er mehr und mehr auftaut, und auch mein Gefühl, dass er irgendwie verloren wirkt, verflüchtigte sich im Verlauf der Geschichte. Auch ihn erlebte ich als einen tollen Protagonisten.
Ein grosses Plus dieser Reihe sind die unglaublich liebenswerten Nebencharaktere. Wobei sie den Namen Nebencharaktere eigentlich nicht verdienen, weil sie eine recht grosse Rolle in dieser Geschichte einnehmen. Lakes Freundinnen Midge und Emilia, aber auch ihre Brüder Brax und Graham oder andere Bewohner*innen von New Hope wirkten auf mich sehr sympathisch und spiegelten die Atmosphäre der Stadt wider, sodass auch sie wesentlich zum Wohlfühlroman-Gefühl beitrugen.
Ein grosses Highlight ist New Hope selbst. Durch die lebhaften und wertschätzenden Beschreibungen von Wyatt und Lake konnte ich mir diese niedliche Kleinstadt beim Lesen richtig gut vorstellen und wäre am liebsten auch dorthin gereist. Die Läden, Cafés und Restaurants, die umliegende Natur und natürlich die Bewohner*innen weckten ein Gefühl des Nachhausekommens in mir, das ich als sehr angenehm empfand und während des gesamten Romans bestehen blieb.
Die Geschichte selbst ist eher ruhig. Es passiert nicht viel Aufregendes (aber das hätte vermutlich auch nicht zu New Hope gepasst), sondern es geschieht mehr auf der emotionalen oder zwischenmenschlichen Ebene. Hie und da hätte ich mir vielleicht etwas mehr Action und etwas weniger Vorhersehbarkeit gewünscht - obwohl ich, zugegeben, sehr froh über das Happy End bin. :)
Fazit:
»New Hope - Das Gold der Sterne« ist der erste Teil einer wunderbaren Wohlfühl-Reihe, die mich mit ihrem Kleinstadt-Feeling und den liebenswerten Charakteren grösstenteils überzeugen konnte. Und ich freue mich schon, für den zweiten Teil nach New Hope zurückzukehren.