Rezension

Eine dramatisch-dystopische Geschichte über die Zukunft unserer Welt.

Die Bestimmung 01 - Veronica Roth

Die Bestimmung 01
von Veronica Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Alles in allem ein wirklich guter Jugendroman in einer weitentfernten Zukunft. Der spannend-feurige Auftakt einer vermutlich grandiosen Geschichte mit etwas Potenzial nach oben. Trotz einiger Ungereimtheiten und einer anfangs seltsamen Liebesgeschichte, können vor allem Schreibstil und der rasante Fortschritt der Story, insbesondere am Ende, die Spannung sehr schnell an den Siedepunkt schießen.

MEINE MEINUNG

Beatrice Prior ist keine normale 16-jährige, denn heute findet der Eignungstest statt, der darüber entscheidet, zu welcher Fraktion sie am besten geeignet ist. Sie selbst ist bisher mit ihrem Bruder,Caleb, und ihren Eltern in der Fraktion der Altruan aufgewachsen. Die Fraktion kennzeichnet sich vor allem durch Selbstlosigkeit und uneigennützigem Handeln. Doch Beatrice fühlt sich der Fraktion immer weniger würdig und zugehörig, und nicht so perfekt passend, wie ihr Bruder Caleb, der, wie sie glaubt, der perfekte Altruan ist. Bereits als Kind fand sie die Lebensweise der Ferox faszinierend. Gerade die Ferox, die Draufgänger und Mutigen, die die Altruan nicht umsonst als egoistisch und überheblich sehen.

Beatrice hofft, dass der Eignungstest ihr Klarheit darüber gibt, ob sie bei ihrer Familie bleiben soll, oder wechseln muss. Doch genau das ist das Problem, der Eignungstest hilft ihr nicht weiter. Ungewöhnlicherweise kommt sie ausgerechnet für genau drei Fraktionen infrage: Altruan, Ferox und zu ihrer Überraschung Ken (die Wissenden).

Am Tag der Bestimmung muss sie ihr Blut der Fraktion geben, der sie fortan angehören will – Fraktion vor Blut. Doch, wie soll sie sich nur entscheiden, wenn der Eignungstest keine klare Fraktion bestimmt hat? Ihr Bruder hat bereits die Familie verlassen und ist zu den Ken gewechselt – was alle überrascht hat. Beatrice weiß nicht, ob sie als einziges Kind bei ihren Eltern bleiben soll und vielleicht nicht glücklich wird, oder zu den Ferox und nicht lange leben wird?

Letztendlich entscheidet sie sich für die Ferox. Doch als sogenannte „Unbestimmte“ hat sie damit vermutlich ihr Todesurteil geschrieben. Nicht nur, dass Ferox die Altruan verachten, als Unbestimmte ist sie ein Dorn im Auge der Regierung und muss ihre Veranlagung vor allen, auch ihren neuen Freunden Christina, Will, Al und Uriah verheimlichen. Doch warum?

Ihr Ausbilder Four ist ein sehr distanzierter Ferox. Mutig und stark, ohne Frage, aber dennoch scheint es, als habe er Geheimnisse. Er ist es auch, der als einziges Tris’, wie sich Beatrice fortan nennen wird, erkennt und ihr Tricks und Kniffe zeigt, wie sie die Initiation überstehen kann.

Während der Initiation werden die neuen Feroxmitglieder und -wechsler getestet und ausgebildet. Mit Ablauf der Zeit werden von allen Initianten lediglich die besten 10 in den Reihen der Ferox aufgenommen, der Rest wird fraktionslos. Doch Tris’ Karten stehen ziemlich schlecht, sie ist auf den letzten Plätzen.

Wenn sie es allen und vor allem sich selbst beweisen will, muss sie über sich hinaussteigen und mutig und stark werden.

Die Geschichte erfolgt aus Beatrice Sicht, also aus der Ich-Perspektive. Zudem berichtet sie aus der Vergangenheit. Es werden einfache stilistische Mittel genutzt, der Schreibstil ist mittelschwer (wegen der vielen Zukunftsbegriffe) aber dennoch verständlich.

MEIN FAZIT

Mir hat der erste Teil der Trilogie ziemlich gut gefallen. Zum Einen, weil die Seiten dahinfliegen und man fast stetig Spannung erwarten kann. Zum Anderen, weil man mit der Charaktere Beatrice „Tris“ Prior einfach mitwächst. Man durchlebt den Kampf von ihr mit sich selbst, mit den anderen Initianten, mit dem Rest des Systems.

Was mich etwas gestört hat, sind unter anderem die Stellen mit den verschiedenen Seren. So weit ich mich erinnere, wurde nie richtig gesagt, wie sie wirklich funktionieren (oder ich habe es überlesen) – das folgt erst detailliert in Band 2. Das hat am Anfang ein paar Fragen über die Wirksamkeit aufgeworfen.

Ohne viel zu Spoilern deutet sich bereits relativ früh eine Liebesbeziehung an, bei der man ernsthaft überlegt, ob sie wirklich realistisch ist.

Das waren dann aber auch die einzigen Kritikpunkte – abgesehen davon, dass ich bei Band 1 noch den dystopischen Aspekt etwas unrealistisch empfunden habe. Eine Stadt, eingepfercht durch einen riesigen Zaun, ist in 5 Fraktionen unterteilt, die auf menschliche Eigenschaften zurückführen (Selbstlosigkeit, Mut/Tapferkeit, Wissbegier, Freundlichkeit, Ehrlichkeit), wobei eine Fraktion außerhalb des Zauns lebt, obwohl es angeblich hinter dem Zaun irgendwas Unheimliches geben soll.

Da ich jedoch gerade Band 2 beendet habe, ist es weniger sinnlos. Also rate ich denjenigen, die es genauso seltsam finden, einfach Band 2 zu lesen. Ihr werdet es nicht bereuen!

Zu Band 1 bleibt gesagt, das mir die Kapitelgestaltung auch gut gefallen hat. Man hatte fast immer einen Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, dass es unmöglich machte das Buch mittendrin wegzulegen.

Auch das Ende ist gut gestaltet. Kein wirklich großer Cliffhanger, auch wenn man sich trotzdem freut, dass die Geschichte weitergeht. Man kann aber auch getrost ein paar Wochen warten, bis man sich den nächsten Band zu Gemüte zieht.

Alles in allem ein wirklich guter Jugendroman in einer weitentfernten Zukunft. Der spannend-feurige Auftakt einer vermutlich grandiosen Geschichte mit etwas Potenzial nach oben. Trotz einiger Ungereimtheiten und einer anfangs seltsamen Liebesgeschichte, können vor allem Schreibstil und der rasante Fortschritt der Story, insbesondere am Ende, die Spannung sehr schnell an den Siedepunkt schießen.

Eine dramatisch-dystopische Geschichte über die Zukunft unserer Welt.

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