Rezension

Eine Drohne als Bedrohung

Elanus - Ursula Poznanski

Elanus
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 2 Sternen

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme. Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.

Meine Meinung: 
Die neuen Bücher von Poznanski sagen mir momentan nicht so richtig zu. Layers fand ich vom Thema her spannend, aber etwas lahm umgesetzt. Das gleiche Problem habe ich mit Elanus. Ich finde die Idee eine Drohne als Gegenstand zum Ausspionieren in eine Geschichte einzubauen sehr spannend, einfach weil es ein sehr aktuelles Thema ist und ja auch immer mehr in unser Leben integriert wird - vorallem zukünftig. Drohnen gefährden die Privatsphäre und Jona nutzt diese aus, um seine Neugier zu stillen. Dabei stößt er auf Geheimnisse und bringt mehrere Steine ins Rollen. Die Idee mit der Drohne finde ich, wie gesagt, wirklich gut. Die Umsetzung der Geschichte ist meiner Meinung nach aber nicht gelungen. 

Erstmal liest sich die Geschichte sehr flüssig und erinnert die ganze Zeit an einen typischen Jugendthriller. Poznanski bleibt ihrem Schreibstil und auch ihrer Zielgruppe treu. Man weiß immer, was man von ihren Büchern erwarten kann. Sie nutzt häufig männliche Protagonisten und spielt in ihren Büchern mit Technik. Das finde ich sehr mutig und gelingt ihr ja auch meist ganz gut. Von vielen Ereignissen in Elanus wurde ich allerdings nicht sonderlich überrascht und ich fand die Wendungen leider auch nicht neu. Im Gesamten wirkte alles einfach sehr konstruiert. Jona kommt nämlich neu in die Stadt und ist quasi direkt mitten im Geschehen und in der Gefahr. Das allein ist schon sehr konstruiert. Auch vieles, was danach passiert, worauf ich aber nicht im Detail eingehen möchte, weil ich sonst zu viel verraten würde, ist einfach sehr sehr passend. Das ist mir zu unlogisch. Besonders störend fand ich allerdings, dass immer wieder betont wurde, wie schlau und intelligent Jona eigentlich ist und dass er ja alles weiß. Er als Person macht aber unendlich viele Fehler, handelt völlig naiv und unbedacht. Er ist eigentlich der Grund, dass noch viel mehr schief geht als nötig gewesen wäre. Das hat mich wirklich sehr gestört, weil er dabei auch immer irgendwie hochnäsig bleibt, obwohl er vieles versemmelt. Dass er mit seinem unbedachten Verhalten dann noch erwachsene Menschen dazu bringt völlig außer Rand und Band zu geraten, ist mir irgendwie einfach zu unrealistisch. 

Mich konnte diese Geschichte leider nicht in ihren Bann ziehen und daher kann ich nur 2 Sterne vergeben.

Fazit:
Poznanski bleibt zwar ihrem Stil und ihrer Zielgruppe treu, aber kann mich mit "Elanus" leider nicht überzeugen. Der allzu schlaue Jona verhält sich meiner Meinung nach oftmals nicht ganz so intelligent und die Geschehnisse sind mir einfach viel zu konstruiert. Ich habe etwas mehr Gefühl, aber auch mehr Besonnenheit von den Charakteren erwartet. Ich kann leider nur 2 Sterne vergeben, weil das Buch mich nicht in seinen Bann ziehen konnte.