Rezension

Eine mutige Reise

Die Radfahrerin -

Die Radfahrerin
von Susanna Leonard

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Radfahrerin: Annie Londonderry - Eine Frau. Ein Fahrrad. Einmal um die Welt.“ ist ein weiterer Titel aus der Reihe „Mutige Frauen, die Geschichte schrieben“ von der Autorin Susanna Leonard.

Alles Begann mit einer Wette. Im Jahr 1894 hatten die Frauen nicht viel zu melden und es gab nur wenige Männer, die sich für ihre Rechte einsetzten. Einer davon war Professor John Dowe. Als er sich wieder einmal den größten Unsinn seiner Geschlechtsgenossen über die Unzulänglichkeiten von Frauen anhören musste, fühlte er sich so provoziert, dass er in eine Wette einwilligte, in der es darum ging, dass eine Frau mit einem Fahrrad die Welt umrunden sollte.
 Anna Cohen Kopchovsky sollte diese Unmöglichkeit unter dem Namen Annie Londonderry in Angriff nehmen. Bis dahin war sie Mutter von drei Kindern und Ehefrau eines Mannes, der nur wenig verdient und seine Zeit gerne in der Synagoge verbringt. Mit dem Ziel des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Dollar vor Augen begibt sie sich auf eine Reise, mit sehr strengen – ich möchte fast unmöglichen sagen - Wettbedingungen .

Annie hat sich die Entscheidung ihre Kinder alleine zu lassen nicht leicht gemacht. Susanna Leonard beschreibt ihren inneren Zwiespalt sehr gut und es wird deutlich, dass sie diese Reise keineswegs aus Egoismus gemacht hat, um ein Abenteuer zu erleben und bekannt zu werden, sondern um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen.
Annie ist eine mutige und abenteuerliche Frau, die eine interessante Entwicklung durchmacht. Neben der Tour, die sie in 15 Monaten abgeschlossen haben soll, muss sie gemäß den Wettbedingungen noch 5.000 Dollar verdienen. Annie ist gut darin sich zu vermarkten, nimmt es allerdings mit der Wahrheit nicht immer so genau.

 Zu Beginn des Buches gibt es ein hilfreiches Personenregister in dem die historischen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Außerdem befindet sich dort ein Hinweis auf die Zeittafel und den Glossar am Ende des Buches. Das gefiel mir sehr gut, da es ist immer so schade ist, wenn man diese Dinge erst im Anschluß nach dem Lesen entdeckt.

Der angenehme Schreibstil macht das Lesen leicht und angenehm. Mit ihrem Nachwort, in dem schreibt Susanna Leonard, dass sie nur auf wenig persönliche Aufzeichnungen von Annie zurückgreifen konnte und dadurch mehr fiktive Personen in diesem Roman sind als in ihren vorherigen Werken. Mein Lesevergnügen hat das nicht geschmälert, ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass alles genau so gewesen sein könnte.