Rezension

✎ Susanna Leonard - Annie Londonderry, Die Radfahrerin

Die Radfahrerin -

Die Radfahrerin
von Susanna Leonard

Nachdem ich aus der Reihe bereits Dian Fossey und Ada Lovelace kennenlernen durfte, war ich sehr auf Annie Londonderry gespannt.

Anfangs war es noch sehr interessant zu verfolgen, wer die Frau ist und aus welchem Leben sie ausbrechen möchte. Doch je weiter die Fahrt voranschreitet, desto weniger bekommt man erzählt.

Ich hatte das Gefühl, immer mal wieder zu springen. Es fehlen mir Beschreibungen der einzelnen Stationen. Irgendwie konnte man ihren Weg nicht wirklich mitverfolgen, weil ganze Teile einfach fehlen.

Zudem machten mir die Lügen, die Annie erzählt, sie mir mehr und mehr unsympathischer. Immer öfter hatte ich das Bedürfnis, abbrechen zu wollen, weil ich dachte, dass Frau Leonard zu sehr über die Stränge schlug. Doch nach kurzer Recherche wusste ich, dass Annie es mit der Wahrheit tatsächlich nicht so genau nahm.

Wir haben hier keine Biografie vorliegen, sondern einen Roman. Susanna Leonard hat zugunsten der Dramaturgie Dinge hinzugedichtet - kein Problem. Doch warum wird man dann so abrupt aus der Geschichte gerissen? Warum gibt es keine Informationen darüber, wie das Leben der Protagonistin weiterging? Was wurde aus ihren Kindern? Wie haben sie das Abenteuer erlebt?

Die Autorin hat Erzähltalent und hätte es hier ruhig noch ein wenig intensiver nutzen können.
Mich haben die zwei anderen Romanbiografien mehr abgeholt und auch im Nachgang nachhaltiger beschäftigt.

©2023 Mademoiselle Cake