Rezension

Erster Teil des Buches top, zweiter Teil leider nicht mehr so stark

His Dark Materials: Über den wilden Fluss
von Philip Pullman

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Der 11-jährige Malcolm lebt mit seinen Eltern und seinem Dæmon Asta in Oxford und geht in dem Kloster auf der anderen Seite der Themse aus und ein. Als die Nonnen ein Baby aufnehmen, von dem keiner wissen darf, ist es mit der Ruhe in dem alten Gemäuer vorbei. Auch Malcolm schließt das kleine Wesen, das in großer Gefahr zu sein scheint, sofort in sein Herz und setzt alles daran, es zu schützen. Der Name des Babys: Lyra Belacqua.

Meinung:
Der 11-jährige Malcom untertstützt seine Eltern bei der Arbeit in deren Gaststätte. Dabei lernt er so die verschiedensten Menschen kennen. Eines Tages treffen sich drei fremde Männer in der Gaststätte. Diese interessieren sich sehr für das nahegelegende Kloster, in dem Malcom ab und an Arbeiten für die Nonnen verrichtet. Als dann kurze Zeit später ein kleines Baby von den Nonnen aufgenommen wird und plötzlich finstere Gestalten ihr Unwesen rund um das Kloster treiben, ist es an Malcom das Baby - Lyra Belacqua - zu beschützen.

Wahrscheinlich können sich nur eingefleischte His-Dark-Materials-Fans vorstellen, wie sehr ich diesem Buch entgegen gefiebert habe. Skeptisch war ich dann erst einmal als ich erfuhr, dass es sich bei der Geschichte um die Vorgeschichte der Trilogie handelt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob diese mich ebenso würde begeistern können wie es vor Jahren die His Dark Materials Reihe geschafft hat. Nach dem lesen kann ich sagen, dass sie dies - mit Abstrichen - geschafft hat.

Der erste Teil der Geschichte hat mir hierbei sogar deutlich besser gefallen als der Zweite. So lernen wir den 11-jährigen Malcom, seine Familie und die Nonnen aus dem Kloster kennen. Schon nach kurzer Zeit merkte ich, wie sehr diese Vorgeschichte der eigentlichen Trilogie ähnelt. Die Welt ist natürlich die Gleiche und auch der Schreibstil des Autors hat sich nicht merklich verändert. Mein Herz schlug jedes Mal deutlich schneller, wenn es um bekannte Aspekte wie die Dæmon oder den Staub ging. Zudem stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht, wenn altbekannte Charaktere den Weg von Malcom kreuzten.

Alles in allem hätte ich vollkommen zufrieden sein können, wenn es nicht den zweiten Teil der Geschichte gegeben hätte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass es nun actionreicher und spannender zur Sache gehen würde. Dies war leider nur teilweise der Fall. Oftmals kam es mir so vor, als würde sich die Geschichte im Kreis drehen und die Handlung fing an sich zu ziehen. Ich muss gestehen, dass ich gegen Ende hin doch ein wenig froh war, als die Reise der Freunde endete.

Fazit:
Der Start ins Buch war vielversprechend und nach so vielen Jahren Pause zwischen der Trilogie und diesem Buch war ich erstaunt wie schnell ich wieder in die Welt von Philip Pullman eintauchen konnte. Es war jedes Mal eine unbändige Freude altbekannte Charaktere wiederzusehen.
Leider hat mir der zweite Teil der Geschichte dann weniger Spaß gemacht. Die Handlung drehte sich ein wenig im Kreis und großartig Spannung kam bei mir nicht auf.
Von daher vergebe ich knappe 4 von 5 Hörnchen.