Rezension

Fantasy, Magie, Action und eine erstaunliche Hauptfigur - gelungene Fortsetzung der phantastischen Reihe

Keeper of the Lost Cities - Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2) -

Keeper of the Lost Cities - Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
von Shannon Messenger

Bewertet mit 4 Sternen

„Wir könnten alle ein bisschen mehr seltsam in unserem Leben gebrauchen.“

 

Sophie Foster ist eine Elfe, die bisher bei den Menschen lebte. Nun ist sie Teil der Elfenwelt und muss sich an vieles dort erst einmal gewöhnen. Vor allem, dass sie selbst viele unbekannte Fähigkeiten an sich entdeckt, die sie nicht richtig einschätzen kann, macht ihr zu schaffen.  
Als Sophie in den Wäldern ein Alicorn entdeckt, zu dem sie sofort eine besondere Beziehung hat, bekommt sie vom Hohen Rat die Aufgabe, es zu zähmen. Doch das seltene Tier schwebt in Gefahr und der Auftrag ist alles andere als einfach für Sophie. Außerdem kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, bei dem Sophies väterlicher Freund Alden schwer verletzt wird. Und auch Sophie selbst scheint an einer rätselhaften Krankheit zu leiden..

 

Shannon Messenger schreibt klar und flüssig in der ersten Vergangenheit. Da die Welt der Elfen sehr speziell ist, verwendet sie immer wieder Fachbegriffe, die dort eine besondere Bedeutung haben und die uns Menschen weniger geläufig sein dürften.  
Die Reihe richtet sich an Kinder ab elf Jahren und Erwachsene, die bereit sind, sich auf das komplexe Szenario einzulassen und über Leseausdauer verfügen. Zum besseren Verständnis würde ich mir ein Glossar wichtiger Elfenausdrücke und ein Personenverzeichnis wünschen.

 

Die Personenkonstellation ist vielfältig und interessant. Sophie ist eine ganz besondere Hauptfigur, für mich ist sie fast etwas zu besonders. Die Fülle an Sophies Talenten macht es den Lesern der Reihe möglicherweise schwer, sich mit ihr zu identifizieren. Sophie kann nicht nur Gedanken lesen, sondern entdeckt immer noch weitere außergewöhnliche magische Fähigkeiten an sich. Über ihre wahre Herkunft ist bis jetzt noch wenig bekannt. Sophie hat selbst Schwierigkeiten damit, dass sie sich nicht richtig kennt und auch in der Elfenwelt genießt sie eine Sonderstellung.  
Dass vielen Figuren etwas Unberechenbares anhaftet, macht sie sehr reizvoll. Einige Parallelen zu Charakteren aus Harry Potter sind offensichtlich. Bronte beispielsweise erinnert stark an Severus Snape. Dexter hat etwas von Ron Weasley, er steht Sophie ähnlich treu zur Seite wie Ron Harry, wirkt ehrlich und bodenständig, einfach sympathisch. In der Fortsetzung werden so manche Figuren etwas ausführlicher ausgestaltet, die Lesern finden sicherlich nun einen größeren Bezug zu ihnen. Es machte mir Spaß zu lesen, wie sich die Beziehungen der Charaktere entwickeln und intensivieren.

 

Wahnsinnig spannend und actionreich, welchen Gefahren Sophie diesmal ausgesetzt ist. Gerade scheint sie in Sicherheit, da droht schon neue Gefahr. Und auch in Sophies Innerem - sie tauscht sich oft über ihre Gedanken mit anderen aus- passiert Erstaunliches. Mir waren die telepathischen Unterhaltungen allerdings manchmal etwas zu viel. Dennoch ist das Ganze sehr packend und mitreißend zu lesen.
Der zweite Band spielt nur selten in der Schule, als Harry Potter-Fan hätte die Schule für mich durchaus auch eine größere Rolle einnehmen können. Trotzdem ist das gesamte Szenario so differenziert und komplex, dass es einen sofort fasziniert, fast süchtig macht.
Ich habe Sophies Geschichte längst noch nicht vollständig durchdrungen, viele Geheimnisse müssen noch ans Licht kommen, viele Rätsel warten darauf, gelöst zu werden. Mit dem zweiten Band bin ich Sophie und ihrer Welt ein Stück näher gekommen. Doch das reicht mir nicht, ich möchte noch mehr über diese außergewöhnliche Figur erfahren.  
Wer einzigartige Szenarien, Fantasy, Action und Geschichten über besondere Freundschaften mag, sollte diese Reihe unbedingt lesen.