Rezension

Fehlender Tiefgang

Männer sterben bei uns nicht -

Männer sterben bei uns nicht
von Annika Reich

Bewertet mit 2 Sternen

In "Männer sterben bei uns nicht" geht es um Luise, die bei der Beerdigung ihrer Grossmutter die anderen Frauen ihrer Familie wieder trifft. In Rückblenden erzählt sie von den Begebenheiten, an die sie sich erinnert. Immer wieder wird deutlich gemacht, welch grosse Macht die Grossmutter innehatte, selbst am Tag ihrer Beisetzung. Keine der Frauen konnte sich davon losmachen, vor allem nicht Luise, die als Erbin bestimmt wurde und das Anwesen und all die Macht übernehmen soll.

Ich muss leider sagen: Ich verstehe die Grundaussage des Buches nicht und habe mich mehr als einmal gefragt, ob ich irgendetwas überlesen habe. Luise empfinde ich als plumpe Person die "blind" ausführt, was die Grossmutter verlangt. Auch der Schreibstil hat mir nicht gepasst. Die Zeitsprünge werden nicht gekennzeichnet.
Die Handlung ist trist. Es werden war einige spannende Passagen angerissen, aber nie aufgeklärt. Immer wieder geht es um das Thema "Erbe antreten" und ich habe mich immer nur gefragt: "Na und jetzt?!". Es geht schliesslich nur um ein grosses Anwesen, mehr nicht. Was das ganze mit fehlenden Männern zu tun hat, weiss ich auch nicht. Vielleicht hat die Autorin versucht, auf eine mir unverständliche Art das Patriarchat auf die Schippe zu nehmen. Das kommt aber auch nicht klar rüber, sondern ist eher ein Versuch meinerseits, dem Buch doch noch etwas Sinnvolles abzugewinnen.

Ohne das Rezensionsexemplar hätte ich wohl abgebrochen, trotz des sehr schön gestaltetem Covers.

Ich kann es leider nicht empfehlen.