Rezension

Hat mich leider enttäuscht

Männer sterben bei uns nicht -

Männer sterben bei uns nicht
von Annika Reich

Bewertet mit 3 Sternen

Ich wollte “Männer sterben bei uns nicht“ unbedingt lesen. Mich hat der Klappentext und auch das Cover interessiert.

Aus Sicht der Protagonistin Luise wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, wie Luise und ihre weiblichen Verwandten miteinander zurechtkommen. Auf der einen Zeitebene wird die Beerdigung der Großmutter beschrieben, zu einem Zeitpunkt als Luise erwachsen und vom Familienanwesen weggezogen ist und nun das große Erbe antreten soll. In anderen Kapiteln wird ihr Aufwachsen in einer emotionsarmen, männerfreien Umgebung geschildert. Das Anwesen der Familie scheint eher abgeschieden zu sein und Männer kommen eigentlich nicht vor.

Ich konnte mit Luise als Protagonistin nur zum Teil etwas anfangen. Aus ihrer kindlichen Sicht konnte ich viel nachvollziehen und habe ihr Handeln und Fühlen besser verstehen können. In den Kapiteln der erwachsenen Luise ist sie mir aber eher fremd geblieben. Nur selten habe ich verstehen können, wieso sie, aber auch ihre Verwandten, denken und handeln wie sie es in dem Roman tun.

Mir hat der Sprachstil gut gefallen, der Autorin gelingt es mit schöner Sprache ausdrucksstark zu fesseln. Ich bin der Geschichte gerne gefolgt und doch bleiben bei mir in erster Linie Fragezeichen. Mir ist absolut nicht klar, was die Autorin aussagen möchte. Ich gehe davon aus, dass viele andere Leser*innen mehr mit dem Roman anfangen können als ich. Bei mir hat es leider nicht „Klick“ gemacht und ich blicke etwas ratlos auf die ca. 200 Seiten zurück. Einiges wurde nicht weiter ausgeführt, dass für mich unbedingt hätte geklärt werden müssen.

Vielleicht bin ich auch mit zu hohen Erwartungen in die Lektüre gegangen. Mich hat „Männer sterben bei uns nicht“ leider enttäuscht. Schreiben kann Annika Reich aber auf jeden Fall, vielleicht war der Roman auch einfach zum aktuellen Zeitpunkt nichts für mich.