Rezension

Fesselnde Lebensgeschichten der 40er Jahre

Manhattan Beach - Jennifer Egan

Manhattan Beach
von Jennifer Egan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Viele RezensentInnen scheinen sich einstimmig gegen dieses Buch zu stellen. Ich schätze, dies sagt viel über dieses Buch und seine LeserInnen aus. Ein Entweder-Oder-Buch. Das, was einige an dem Buch feiern, empfinden die anderen als schlechte Entscheidungen seitens der Autorin. Die meisten haben ihren Vorgänger gelesen, was ich nicht getan habe. Das ist mein erstes Buch von Egan und ich bin hellauf begeistert.

Zuerst hat es den Anschein, als würde Egan den geschichtlichen Faden um Anna Kerrigan weben, wie sie als Frau durch die Möglichkeiten des 2.Weltkrieges als Taucherin ausgebildet wird, doch sie bindet noch die Lebenswege des Vaters, Eddie Kerrigan, und des Gangsterbosses Dexter Styles ein. Die Figur der schwerbehinderten Schwester hat auch ein großes Gewicht für die Handlung, das gleiche gilt für das Meer und den Krieg.

Die Charaktere sind realistisch genauso wie die komplette Handlung. Die Dialoge und Gewohnheiten, die Ansichten der damaligen Zeit, alles wurde von der Autorin berücksichtigt und führten zu einem gelungenen Leseerlebnis. Die Geschichte war fesselnd und interessant und hatte die Kulisse der 40er Jahre in New York, eben konkret die Manhattan Beach. Es ist ein historisches Buch, ein Mystery-Buch, ein Buch über das Meer.

Als negativer Aspekte von meiner Seite aus muss ich das Ziel der Geschichte nennen. Ich musste mich einmal während des Lesens fragen, ob es einen tieferen Punkt gab. Ist es bloß ein Roman um Manhattan Beach, warum lese ich weiter? Die Antwort habe ich gefunden. Ich empfehle jedem dieses Buch, der sich natürlich für das Thema, für die Zeit interessiert und werde mich bald schon mit ihrem preisgekrönten Roman befassen, in der Hoffnung, dass dieser mich ebenso von den Socken hauen wird, wie dieser Roman, den ich über den Maßen gerne gelesen habe.