Rezension

Gefährliche Geheimnisse

Die Rache des Chamäleons - Åke Edwardson

Die Rache des Chamäleons
von Åke Edwardson

Mysteriöse Kisten werden an einem Strand im Süden Europas abgeliefert und in Eile fortgebracht, aber etwas läuft schief: ein grelles Licht, ein Schrei. Was ist passiert?

Bereits ganz zu Anfang der Geschichte wird deutlich, dass Peter Mattéus, Manager einer Werbeagentur in Schweden, ein dunkles Vorleben hat, das auch seine Frau nicht kennt. Doch nun holt ihn seine Vergangenheit ein, Stück für Stück, in Gestalt ehemaliger Freunde und früherer Aktionen der ETA.

 

Edwardson schildert aus der Sicht seines Protagonisten, psychologisch geschickt aufbereitet, wie sehr dieser tatsächlich in alte Machenschaften verstrickt und wie verwundbar er ist.

Peters Wesen hat etwas Distanziertes, das seine Mitmenschen auf Abstand hält und eine Identifikation mit seiner Person sehr schwer macht. Aber die ist vermutlich auch gar nicht beabsichtigt, es entspricht eher Peters Natur, nicht mehr als nötig von sich selbst preis zu geben. Denn wer steckt tatsächlich hinter Peters Identität?

 

Immer wieder unterbricht der Autor den gegenwärtigen Verlauf, um die Handlung durch  Rückblenden zu verdeutlichen. Flüssig und sehr spannend geschrieben, nimmt der Krimi unerwartete Wendungen und es gelingt Edwardson spielend, den Leser bis zum Schluss in Atem zu halten. Dennoch bleiben rätselhafte Andeutungen, Lücken in der Vergangenheit. Wer ist Freund, wer ist Feind? Ergreift das „Chamäleon“ die Initiative?

 

Jeder, der bereits Bücher von Edwardson kennt, weiß, dass seine Romane recht anspruchsvoll sind. Auch das „Chamäleon“ ist eine Lektüre, die das Mitdenken des Lesers erfordert. Aber gerade das macht sie ja so interessant…