Rezension

Guardians of the Galaxy meets Shades of Grey

Star Bringer -

Star Bringer
von Tracy Wolff

"Star Bringer" von Tracy Wolff und Nina Croft hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Tracy Wolffs Werke wollte ich immer schonmal lesen und ich habe großes Interesse am SciFi-Genre. Deshalb habe ich mich voller Vorfreude auf diese Leserunde eingelassen. Leider wurden meine Erwartungen nicht in vollem Maße erfüllt.

Das Buch erstreckt sich über beeindruckende über 700 Seiten, doch trotz dieser Fülle an Text konnte ich mich nicht vollständig von der Geschichte mitreißen lassen. Ein gravierendes Problem war für mich, dass die eigentliche Handlung des Romans allzu oft von den "spicy Szenen" überschattet wurde. Diese wirkten nicht nur übertrieben, sondern raubten auch der eigentlichen Geschichte Raum und Tiefe.

Tracy Wolffs Ruf als Autorin, deren Werke ich schon immer einmal lesen wollte, ließ mich hoffen, dass die Handlung mit einer gekonnten Mischung aus Spannung und Romantik aufwarten würde. Leider gestaltete sich die Lektüre jedoch eher wie ein langer, zäher Weg. Trotz der interessanten SciFi-Elemente konnte mich die Geschichte nur im letzten Drittel wirklich fesseln.

Positiv hervorzuheben ist die Entscheidung, verschiedene Sichtweisen in die Erzählung einzubeziehen. Dennoch plätscherte die Handlung insgesamt zu langsam vor sich hin, und es fehlte an durchgehender Spannung. Die romantischen Aspekte der Geschichte wirkten oft eher wie unnötige Techtelmechtel als tatsächlich mitreißende Liebesgeschichten.

Ein weiterer Kritikpunkt liegt im Schreibstil, der stellenweise als zu einfach und vulgär empfunden wurde. Dies trug dazu bei, dass die "spicy Szenen" eher störend als bereichernd wirkten. An einigen Stellen erinnerte mich die Erzählweise sogar an eine Science-Fiction-Version von "Shades of Grey".

Insgesamt hätte ich mir von "Star Bringer" mehr Tiefgang, Spannung und eine ausbalancierte Darstellung der romantischen Elemente gewünscht. Die eigentliche Geschichte rund um die Star Bringer kam erst im letzten Drittel in Fahrt, was den Gesamteindruck leider stark beeinträchtigte.