Rezension

Gut mit einigen Wiederholungen

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein. -

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein.
von Hanna Caspian

Bewertet mit 4 Sternen

Das Schloss und seine Bediensteten.

Inhalt:
1906. Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, die Tochter eines Tagelöhners, wird eine Stelle als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg angeboten. Für sie ist es mehr als eine Arbeitsstelle. Endlich kann Adelheid ihre Familie unterstützen. Sie lernt schnell und ist fasziniert von dem Glanz überall um sie herum. Doch der Schein trügt. Unter den Bediensteten gibt es Neider, die ihr ihre Position nicht gönnen und in der Fürstenfamilie scheint sich etwas anzubahnen. Denn plötzlich tun alle so geheimnisvoll......

Leseeindruck:
"Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein" ist der Auftakt einer neuen historischen Reihe von Hanna Caspian. Während viele Romane dieses Genre hauptsächlich aus Sicht der Adeligen geschrieben sind, wirft man hier einen Blick hinter die Kulissen, lernt die Bediensteten und deren Arbeitsalltag kennen. Denn hier wird alles aus der Perspektive der guten Geister erzählt. Unsichtbar und kaum beachtet von ihren reichen Herrschaften. Aber sie sind es, die für Ordnung sorgen und alles am laufen halten. Die Idee fand ich klasse. Tatsächlich konnte ich einiges lernen. Hautnah nimmt die Autorin dabei ihre Lesenden mit. So konnte ich tief in den schweren Alltag der Bediensteten eintauchen und an ihren sorgenvollen Gedanken teilhaben, was mir gut gefallen hat. Leider hat sich aber vieles mit der Zeit wiederholt. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Der Roman hat ein Personenregister. Sehr hilfreich wie ich finde. Hat man es doch mit recht vielen Figuren zu tun. Trotz dieses Hilfsmittels führt die Autorin alle Protagonisten erst nach und nach ein. Für mich mit meinem schlechten Namensgedächtnis perfekt. Konnte ich mich doch so an alle langsam gewöhnen und habe das Register am Anfang kaum gebraucht. Natürlich ist es dann nicht verwunderlich, wenn die Spannung erst nach der Hälfte des Romanes aufkommt. Aber ab da hat es die Geschichte in sich. Das Buch hört mit einem Cliffhanger auf und alle Fragen sind logischerweise noch nicht geklärt. Hier wird geschickt neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Sehr zu meinem Leidwesen. Heißt es jetzt doch warten.

Fazit:
Endlich mal ein Roman, der ausschließlich aus der Sicht der Bediensteten geschrieben ist und einen intensiven Blick hinter die Kulissen herrschaftlicher Häuser wirft. Wie immer gut verwoben mit historischen Ereignissen und teilweise realen Figuren. So unterhaltend sollte jeder Geschichtsunterricht sein. Ungeduldig, wie ich, sollte man jedoch nicht sein. Die Vorstellung der Figuren ist ausführlich. Was zu einigen Wiederholungen geführt hat. Aber die Geduld zahlt sich aus. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.