Rezension

Gutes Ende für eine tolle Trilogie!

Die Bestimmung 03 - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach der schockierenden Enthüllung aus Edith Priors Video, haben die Fraktionslosen die Herrschaft übernommen und die Fraktionen aufgelöst. Tris, Four und ihre Freunde wollen unbedingt wissen, was hinter dem Zaun vor sich geht und flüchten vor der Diktatur der Fraktionslosen-Anführerin Evelyn. Doch was sie erwartet, übertrifft ihre kühnsten Träume. Tris muss sich entscheiden: auf welcher Seite des Zauns wird sie stehen?

In gewohnt sprachlich gekonnter Manier entführt Victoria Roth im letzten Band der „Bestimmung“ den Leser außerhalb der Stadtgrenzen von Chicago und deckt die Geheimnisse um die Fraktionen auf. Was mich im ersten Band noch wunderte, wird jetzt plausibel erklärt, in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hätte.
Tris‘ und Fours Beziehung ist gewachsen und ausgeglichen. Der Charakter von Tris hat sich vor allem sehr entwickelt, sie ist noch selbstloser, mutiger und bestimmter geworden. Fours Mut und Selbstvertrauen hat sich dagegen etwas zurück entwickelt, als er die für ihn schockierende Wahrheit erfährt.
Das Ende, von dem viele Leser enttäuscht sind, finde ich sehr angemessen für eine Dystopie. Nachdem ich die ersten Stimmen gehört hatte, habe ich es mir noch viel schockierender vorgestellt, wie in Orwells „1984“.
Mein einziger Kritikpunkt, der aber im Endeffekt die Fünf-Sterne-Bewertung zunichte gemacht hat, war die für mich fehlende Action im Mittelteil. Von den beiden Vorgängerbänden war ich mehr Spannung, Action und Dramatik gewohnt. Der große Kampf zwischen „Gut und Böse“ blieb aus. Und überhaupt: Uriah. Mehr sage ich nicht dazu.
Dennoch wird mir die gesamte „Bestimmung“-Trilogie in guter Erinnerung bleiben und gehe davon aus, dass ich die Bücher irgendwann noch einmal lesen werde, da es mit Sicherheit viel zu entdecken gibt, was mir beim ersten Mal entgangen ist.