Rezension

Helden wider Willen

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer - Alex Capus

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer
von Alex Capus

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ ähnelt den bisherigen Romanen von Alex Capus. Er schildert die bemerkenswerten Schicksale dreier wenig oder gar nicht bekannter Personen, die abgesehen von ihrer schweizerischen Nationalität nichts gemeinsam haben, außer vielleicht noch dem nicht belegten Umstand, dass sie sich im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich begegnet sein können. Dabei geht es um die buchtitelgebenden Protagonisten Emile Gilliéron, Laura d‘Orianono und Felix Block. Emile kopierte erfolgreich archäologische Funde bzgl König Minos auf Knossos. Die Tingeltangel-Sängerin Laura wurde 1943 als französische Spionin in Rom hingerichtet. Der Atomphysiker und Pazifist Felix arbeitete an der Entwicklung der Oppenheimerschen Atombombe mit.

 

Jeder Lebenslauf für sich ist für biographisch begeisterte Leser interessant zu lesen. Nicht unterschätzt werden darf, dass es sich um eine recht anspruchsvolle, nicht immer einfach zu lesende Lektüre handelt. Fremdworte sind an der Tagesordnung. Die Details zu Atomphysik und altgriechischer Geschichte verlangen schon gewisses Verständnis und Neigung für diese Materien. Passend ist der auktoriale Erzählstil.

 

Wer einmal kein Null-Acht-Fünfzehn-Buch lesen will, der sollte zu diesem greifen.