Interessanter Erfahrungsbericht über Digital Detox
Bewertet mit 4 Sternen
Die Leseprobe von "Zeiten der Langeweile" war so interessant, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Denn ich mache selbst ein wenig Digital Detox, aber schon mal vorweg, die Protagonistin betreibt es ziemlich extrem.
Diese Geschichte ist in drei Teile eingeteilt.
Im ersten Teil geht es um die Abgabe ihrer Doktorarbeit und sie beendet ihre Online-Seminare. Nebenbei löscht sie sämtliche ihrer Accounts und sie beschließt sich komplett aus der digitalen Welt zu verabschieden. Man merkt auch, was man alles nur digital machen kann, wie sehr wir vernetzt sind, ohne dass es uns selbst bewusst ist. Aber ihr Weg führt leider nicht wie erhofft zur Selbstfindung, sondern zu tiefer Einsamkeit und Entfremdung, zu einem mehr oder weniger kompletten Ausstieg aus der Zivilisation.
In Teil 2 löscht sie ihre Accounts bei Amazon Prime und Netflix. Ihr Smartphone ersetzt sie dann durch ein Dumbphone und ihr Alltag verändert sich komplett.
In Teil 3 kommt dann schließlich noch die komplette Verzweiflung, aber das Buch hat leider ein offenes Ende, weshalb ich nur 4 Sterne statt 5 geben kann. Aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen,die Zusammenhänge waren gut dargestellt, die Geschichte wirkte fast wie im echten Leben auf mich, es kam mir auch so vor, als ob die Autorin hier einen Art vorherigen Selbstversuch zu Papier gebracht hat. Ich konnte auch einiges für mich selbst aus der Geschichte lernen.
Ich kann für jeden Digital Detox empfehlen, aber nicht so extrem wie die Protagonistin Mila im Buch. Man sollte ein angemessenes Maß finden, womit man selbst noch zurecht kommt.