Rezension

Irrungen Wirrungen in Aurora – leider stellenweise recht langatmig

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Joël Dicker

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
von Joël Dicker

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut, und auch die Aufteilung und Kapitelausschnitte innerhalb des Buchs sind etwas Besonderes. Wer schon etwas von Joel Dicker gelesen hat, weiß aber, dass es das normal nicht braucht, weil die Story sowieso den größten Raum einnimmt und alles drumherum verblassen lässt.

Leider war das bei dieser Geschichte nicht der Fall. Über 700 Seiten, von denen zwar viele spannend, teilweise grausam und interessant waren, aber auch einige völlig belanglose Abschnitte sind darin zu finden – weshalb ich denke, dass das Buch, ohne an Tiefe zu verlieren, auch gut und gerne 200 Seiten kürzer hätte sein können.

Über den Schreibstil muss man eigentlich nichts sagen, er ist einfach – und einfach gut. Man fliegt stellenweise wirklich so durch die Seiten ohne zu merken, wie viel man schon gelesen hat und Dank gebührt daher natürlich auch der Übersetzerin Carina von Enzenberg.

So richtig sympathisch ist mir außer Marcus Goldman, den ich aus den „Baltimores“ schon kenne und liebgewonnen hab, aber eigentlich niemand gewesen, selbst Harry Quebert fand ich irgendwie seltsam. Gute Story, vollumfänglich aufgelöst und toll geschrieben, aber mit ein paar Längen.