Rezension

Jugendbuch mit Urlaubsflair

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie - Band 1) -

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie - Band 1)
von Kyra Groh

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich freut sich Anna darauf, den Sommer nach ihrem Abitur mit ihren zwei besten Freundinnen zu verbringen. Leider haben ihre Eltern da ganz andere Pläne – und da Anna blöderweise nur ganz schlecht Nein sagen kann, findet sie sich schon bald in einem Luxushotel an der portugiesischen Algarve wieder. Sie ist schon fast überzeugt davon, den schlimmsten Urlaub ihres Lebens vor sich zu haben, als sie auf die deutsche Auswanderin Helena trifft, die eine Rettungsstation für kranke und verletzte Straßenhunde betreibt – und Anna gleich in die erste bedeutungsvolle Aufgabe ihres Lebens einspannt.

 

Meine Meinung

Ein tolles Setting mit wichtigen Themen und vierbeinigen Nebendarstellern zu verknüpfen, ist auf jeden Fall eine tolle Idee, die mir in der Umsetzung hier wirklich gut gefallen hat.

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig weglesen, und auch wenn zu Beginn der Geschichte eigentlich gefühlt kaum etwas wichtiges passiert, habe ich mich beim Lesen definitiv nicht gelangweilt. Eine Menge dazu beigetragen hat sicherlich auch die Urlaubsstimmung, die angesichts der Algarve irgendwie fast schon zwangsläufig aufkommen musste.

Sehr interessant gemacht fand ich, wie Protagonistin Anna und ihre Entwicklung beschrieben wurde. Auf den ersten Blick ist sie definitiv nicht unsympathisch, auch wenn sie stellenweise doch ein kleines bisschen oberflächlich auf mich gewirkt hat. Durch die Einblicke in ihre Gefühlswelt sind ihre Sorgen und Probleme dann recht schnell zu Tage gefördert worden, was ihr glücklicherweise genügend Tiefe verliehen hat, um sie als Protagonistin zu mögen.

Schwieriger fand ich da dann aber tatsächlich Fynn, der für meinen Geschmack einfach zu sehr in seinen Denkmustern feststeckt und mir irgendwie nur zwischen den Zeilen sympathisch wurde. Sein Verhalten Anna gegenüber ist überwiegen unfair und auch nach Beginn ihrer Beziehung vor allem von seinen festgefahrenen Vorstellungen geprägt. Hilfsbereitschaft, Tierliebe und Familienverbundenheit sind zwar einige seiner positiven Charaktereigenschaften, die aber leider meistens eher unterschwellig in die Handlung mit eingebunden wurden und sein Verhalten insgesamt für mich nicht ganz wieder wettmachen konnten.

Thematisch hätte ich es noch schön gefunden, wenn das Ende etwas weniger gehetzt rüber gekommen wäre. Ich fand es grundsätzlich gut gemacht, dass Anna schrittweise mehr für sich und ihre Interessen eintritt, aber der Schluss der Geschichte kam mir dann doch ein wenig zu abrupt vor und hätte gerne noch ein wenig mehr Platz für die Entwicklung der Charaktere lassen können.

 

Fazit

Wer auf der Suche nach einem überwiegend entspannten Sommerroman mit jeder Menge Sonnenschein, niedlichen Hunden und sich selbst findenden Charakteren ist, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen. Zwar habe ich nicht alle Entscheidungen der Figuren nachvollziehen können, im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte und ihre Botschaft aber doch sehr gut gefallen.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.