Rezension

Keine Spannung vorhanden!

Whisper Island - Sturmwarnung - Elizabeth George

Whisper Island - Sturmwarnung
von Elizabeth George

Bewertet mit 2 Sternen

Nachdem die 14-Jährige Hannah Armstrong aus den Gedanken ihres Stiefvaters gehört hat, dass er seinen Geschäftspartner umgebracht hat, fliehen Hannah und ihre Mutter Laurel vor ihm. Hannah nimmt nun den Namen Becca King an und soll bei einer Freundin ihrer Mutter bleiben, bis Laurel ihnen ein Heim hergerichtet hat. Doch nachdem Becca auf Whidbey Island angekommen ist, muss sie erfahren, dass die Freundin ihrer Mutter kurz zuvor gestorben ist...

Ich war wirklich ein wenig verwundert, als ich erfahren habe, dass Elizabeth George normalerweise Kriminalautorin ist. Denn in "Whisper Island" gibt es erst auf der allerletzten Seite einen Hauch von Spannung. Die vorherigen 440 Seiten plätschern so stetig vor sich hin, dass ich das Buch ein paar mal weglegen wollte, aber ich hatte ja noch Hoffnung, dass immerhin ein wenig Spannung aufkommt.. Nun gut, der Cliffhanger am Ende ist wirklich gelungen, aber ich muss wirklich nicht wissen wie es weitergeht, weil ich mich nur zu gut an die vorherigen Seiten erinnere..

Die eigentliche Idee fand ich gut. Ein Mädchen, dass Gedanken lesen kann und das dadurch etwas erfahren hat, was sie nicht hätte erfahren sollen und deshalb flüchten musste. Die Idee mit dem Gedankenlesen konnte die Autorin noch ganz gut umsetzen. Die Gedanken der anderen Personen waren in kursiver Schrift geschrieben und grenzten sich deswegen gut von der eigentlichen Handlung ab, aber man hat nie irgendetwas brauchbares aus diesen Gedanken erfahren, sodass man sie auch getrost hätte weglassen könnten.

Aber dann war da ja noch die eigentliche Handlung. Becca musste fliehen und sitzt nun auf einer Insel um auf ihre Mutter zu waren.. Ja klingt spannend, nech? Das dachte sich dann auch die Autorin und baute nach gut 100 Seiten einen Unfall ein, der dann mit der Suche nach den Täter die eigentliche Handlung darstellte. Mir kam es teilweise so vor, als hätte die Autorin einfach ohne groß zu überlegen drauf losgeschrieben. Erst mit den Cliffhanger auf der letzten Seite wird die Idee mit der Flucht vom Anfang wieder aufgegriffen..
Wobei mir die Umstände der Flucht nicht wirklich klar geworden sind. Man weiß nicht wie Mutter und Tochter vor dem Stiefvater entkommen sind, ob er versucht hat sie aufzuhalten etc.

Zu den Charakteren.. Die Geschichte wird zum Großteil aus Beccas Sie-Perspektive geschrieben, was verhinderte, dass ich immer eine gewisse Distanz zu Becca oder auch zu Seth oder Hayley (zwei "Freunde" von Becca, die auch mal erzählen durften) bestand. Zudem waren die Figuren nicht "ehrlich" zum Leser. Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll, aber sie haben Dinge verheimlicht, die geholfen hätten etwas früher Licht ins Dunkle zu bringen. Was vielleicht für Spannung sorgen sollte, bei mir aber nur für Langeweile bzw. für schlechte Laune gesorgt haben.

Fazit:
Leider kam während des Buches nicht viel Spannung auf, sodass ich keinerlei Vergnügen verspürt habe "Whisper Island - Sturmwarnung" zu lesen.
Ich vergebe noch 2 von 5 Sternen, weil mir die ursprüngliche Idee recht gut gefallen hat. Ich werde die Reihe aber trotzdem nicht fortsetzen.