Rezension

Langatmig und vorhersehbar…

Ein Buchladen zum Verlieben - Katarina Bivald

Ein Buchladen zum Verlieben
von Katarina Bivald

Lange habe ich nicht mehr so lange für das Lesen eines Buches benötigt wie für “Ein Buchladen zum Verlieben”. Der Klappentext hat sich so vielversprechend angehört und ich war sicher, dass dieser Roman genau das Richtige für einen Bücherwurm wie mich ist. Leider konnte mich die ganze Geschichte von Anfang an überhaupt nicht fesseln. Alles ist überfrachtet mit den schönsten Klischees: die Protagonistin Sara ist ein Bücherwurm par excellence – nicht sonderlich hübsch, schüchtern, in sich gekehrt und lieber von Büchern als von Menschen umgeben. Ich hatte den Eindruck, die Autorin setzt hier alles auf die “Identifikation als Bücherwurm”-Karte und natürlich gibt es einige Passagen in denen man sich selbst wiedererkennt (z.B. als Sara besorgt ist, weil sie nur 13 Bücher mit den Urlaub genommen hat). Aber insgesamt ist Sara als Protagonistin einfach zu langweilig und klischeebeladen. Außerdem erfüllen alle Menschen, die sie in Broken Wheel kennenlernt, jedes amerikanische Kleinstadt-Klischee: der heiße Junggeselle (der natüüürlich nichts von der nicht so hübschen Sara will – oder vielleicht doch?), die derbe Barbesitzerin, der einzige Afroamerikaner, der es nie leicht hatte in der Kleinstadt, usw. usw.
Die ganze Geschichte zieht sich mangels Spannung wie Kaugummi und auch der Schreibstil ist nicht besonders fesselnd. Ein Lesefluss will einfach nicht aufkommen. Möglicherweise liegt das aber auch an der Übersetzung des Buches aus dem Schwedischen.
Während einige Handlungsstränge dermaßen vorhersehbar sind, dass man das Buch eigentlich am liebsten gar nicht weiterlesen würde, sind wiederum andere so unrealistisch, dass der ganze Roman auf mich mühselig zusammenfantasiert wirkt. Gleiches gilt für die Briefe, die gelegentlich die Geschichte unterbrechen. Normalerweise trägt ein solches Stilmittel ja zur Spannungssteigerung oder zumindest zum besseren Verständnis des zuvor Erzählten bei. In diesem Fall sind die einseitigen Briefe (es werden nur Amys Briefe abgedruckt, nicht aber Saras Antworten) aber ebenso dröge wie der Rest der Geschichte.
Wer wie ich auf neue Buchtipps hofft, die den im Klappentext erwähnten Kategorien zuzuordnen sind, wird leider enttäuscht. Es werden zwar einzelne Bücher genannt, aber nichts, was man nicht schon kennen würde (Stichwort: Klischee).

Mein Fazit: Leider habe ich mich aufgrund der klischeebeladenen Handlung und Charaktere nicht in das Buch verlieben können. “Ein Buchladen zum Verlieben” ist wohl eher etwas für Gelegenheitsleser, die sich an der sehr einfachen, vorhersehbaren Geschichte nicht stören.