Rezension

Für Buchliebhaber mit Hang zur Romantik

Ein Buchladen zum Verlieben - Katarina Bivald

Ein Buchladen zum Verlieben
von Katarina Bivald

Bewertet mit 4 Sternen

Die Liebe zu Büchern vereint die ungleichen Brieffreundinnen Sara, die junge Schwedin und die bedeutend ältere Amerikanerin Amy. Die Freundschaft soll eine neue Dimension erreichen, deshalb macht sich Sara auf den Weg in die USA, Iowa ins kleine Örtchen "Broken Wheel", doch sie kommt zu spät, denn kurz vor ihrem Eintreffen ist Amy verstorben. Statt wieder zurück nach Schweden zu fliegen, bleibt Sara auf Anraten der Broken Wheeler in Amys Haus und verbringt dort ihren Urlaub. Sie muss sich um nichts kümmern, da sie von den Einwohnern rundum versorgt wird. Sara möchte jedoch auch wieder etwas zurückgeben und nachdem ihre Angebote zu arbeiten ausgeschlagen werden, beschließt sie einen Buchladen mit Amys Büchern zu eröffnen, in einer Stadt in der niemand liest und gewöhnlich keiner ein Buch in die Hand nimmt.  Das Interesse an Büchern lässt auch nach der Eröffnung auf sich warten, aber Sara wird immer interessanter für die Bewohner, sodass sie den Buchladen doch aufsuchen und er bald zentraler Dreh- und Angelpunkt für das gesellschaftliche Leben in Broken Wheel wird, bis das nächste Problem auftritt - Saras Visum läuft aus und die Stadt ist in heller Aufruhr...

Eine leise, langsame und leichte Geschichte mit viel Herz und auch einer großen Portion "typischem" US-Kitsch und Romantik, was die Autorin wundervoll zusammenfügt. Zwischen den Kapiteln mit den aktuellen Handlungen, werden immer wieder herzerwärmende Briefe eingestreut,  die Einblicke in die Beziehung zwischen Amy und Sara ermöglichen und gleichzeitig die Broken Wheeler beschreiben. Die Charaktere sind verschiedener, wie sich nicht sein könnten und trotzdem alle gleichermaßen liebenswert. Einerseits Sara, die recht schüchtern und weltfremd in ihrer Bücherwelt verhaftet ist, auf der anderen Seite die herzlichen, aber durchaus "speziellen" Broken Wheeler. Caroline, die Gottesfürchtige, Andy und Carl das schwule Paar, Grace die einen Diner leitet(und das Schrottgewehr immer in der Nähe hat), oder auch George, der aktuell mit trockene Alkoholiker, die wegen Sara und den Büchern eine unheimliche Wandung vorziehen, sich neu erfinden oder vielleicht auch nur zu sich finden? Doch nicht nur die Bewohner, auch die wirtschaftlich schwache, dafür gesellschaftlich umso stärkere Stadt ist so bildlich beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann.

Ein Buch, dass die Liebe zu Büchern und die Möglichkeiten, die Bücher schaffen können in den Fokus stellt. Ein Buch, dass Buchliebhaber mit einem (zumindest kleinen Hang) zur Romantik und Kitsch lieben werden - sofern sie kein Problem mit Klischees haben!

Absolute Leseempfehlung für Leser, die auch vor sich hin plätschernde Romane lieben können!

Kommentare

Cocolinchen kommentierte am 10. November 2014 um 10:26

Hatte das Buch im Laden auch schon in der Hand. Hin und wieder lese ich solche Bücher nämlich auch mal sehr gern.

Klingt wirklich gut.

GLG vom Cocolinchen!