Rezension

Lost Souls Ltd. - Blue Blue Eyes

Lost Souls Ltd., Band 1. Blue Blue Eyes - Alice Gabathuler

Lost Souls Ltd., Band 1. Blue Blue Eyes
von Alice Gabathuler

Bewertet mit 3 Sternen

Zunächst muss man bei diesem Buch wohl einfach bedenken, es ist ein Jugendbuch und da darf man nie zu viel erwarten. Das bügelt für mich zwar natürlich nicht gleich alle Schwächen des Buches aus, aber mit manchen davon rechne ich einfach irgendwie bei dieser Art von Buch.

Von daher will ich einfach mal mit den Dingen anfangen, die für mich einfach daher kommen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und die aus diesem Grund auch ein wenig leichter zu verschmerzen sind.

Es ist zum Beispiel so, dass man der Geschichte durch das Alter der Protagonisten, seiner Sprache, vor allem sehr häufig durch die reine Wortwahl, merkt, dass es sich eindeutig um ein Jugendbuch handeln muss. Teils werden Wörter verwendet, die eher sehr umgangssprachlich sind, die Wortwahl an sich erwarte ich so in Nicht-Jugendbüchern nicht und auch die Sätze wirken oftmals einfach einfacher von ihrem Aufbau her. Aber vor allen Dingen diese sprachlichen Punkte machen für mich in gewisser Weise auch ein Jugendbuch aus, von daher - es passt irgendwie.

Andere Punkte haben mich da weitaus mehr gestört. Auch wenn es nur ein Jugendbuch ist, finde ich, sollte die Handlung für mich wirklich schlüssig sein und das ist sie durch viele Punkte einfach nicht. Ständig wird in einem Halbsatz eine Microinformation zur Vergangenheit eines Charakters erwähnt und damit hat es sich wieder gegessen. Das Endergebnis daraus, man versteht weder die Handlungsweisen der Charaktere, noch wie sie zusammengefunden haben, noch wie sie z.B. darauf gekommen sind die Firma zu gründen, um die es hier auch in großem Maß geht und welche ja schon durch den Reihen-Titel stärker ins Licht gerückt wird. Alles bleibt einfach extrem oberflächlich, viele Fragen werden nicht geklärt und ähnliches. Allgemein ist es bei vielen der Charaktere so, dass sie einfach extrem zu kurz kommen, obwohl sie eigentlich irgendwie wichtig zu sein scheinen.

Einzig bei Kata bekommt man ein ganz klein wenig mehr Informationen, aber sie als Charakter hat mich einfach nur aufgeregt. So extrem naiv kann man ehrlich gar nicht sein, wenn man ursprünglich mal die Pläne hatte, die sie noch zu Beginn des Buches hegt und schon gar nicht in ihrem Alter, aber es ist ehrlich so, dass sie sich häufig wie ein vertrauensseliges Kleinkind benimmt.

Zudem ist die Geschichte extrem überspitz erzählt, viele Dinge sind einfach härter, extremer etc., als sie hätten sein sollen, um noch stimmig zu wirken, aber bei solchen “Agententhrillern” wird gerne mal übertrieben, daher zählt das schon eher zu den kleinen Schwächen.

Trotzdem schafft es das Buch durchaus auch ein wenig spannend zu sein, ist also nicht vollkommen verschwendete Lesezeit, auch wenn es vom Aufbau her - der Leser weiß mehr, als die Charaktere - nicht so zusagt, aber das ist persönlicher Geschmack, der nicht gewertet werden sollte.

Ein Jugendbuch, das man lesen kann, das es aber mit wenigen Punkten durchaus hätte schaffen können, noch besser zu sein. So ist es einfach nur Mittelmaß und auch eher etwas am unteren Rand.