Rezension

Lovestory mit Macken

Immer noch wir - Elja Janus

Immer noch wir
von Elja Janus

Ich gebe zu, dass ich eigentlich nicht der Genre-Freund von Frauen- bzw. Liebesromanen bin. Jedoch hatte mich die Idee der Geschichte nach der Leseprobe durchaus neugierig gemacht. Und auch das toll gestaltete Cover lädt ja geradezu in die emotionale Geschichte ein.

Nach 25 Jahren treffen sich eher zufällig Lina und Joe auf einer Party wieder. Sie ahnen erst nicht, wer der jeweilige Fremde ist. Doch schon mal erkennen Sie im jeweils anderen den alten und engen Freund aus den Kindertagen. Doch die Jahre haben Spuren hinterlassen. Und obwohl beide mit den Gefühlen für den jeweils anderen kämpfen, entwickelt sich langsam und sicher eine tiefe Liebe.

Elja Janus schafft es eine wunderbar feinfühlige und auch traurige Liebesgeschichte zu entwickeln, mit vielen Wendungen und emotionalen Momenten. Beide Charaktere ringen mit ihrer tiefen und besonderen Freundschaft aus Kindertagen, aber auch mit den vielen Veränderungen und Schicksalsschlägen, durch die beide sich in 25 Jahren verändert haben. Beide sind komplett unterschiedlich im Wesen, sind aber auf ihre Art auch authentisch für mich. Lina ist mir auf ihre quirrlige, lebensbejahende Art sympathischer, während mir wahrscheinlich Joe druch seine vorsichtige, pedantische Art den Nerv rauben würde. Jedoch entwickeln sich beide Charaktere im Laufe der Geschichte weiter. Die Autorin erzählt dabei die Geschichte aus beiden Perspektiven und lässt uns als Leser an den Gedanken und Gefühlen des jeweils anderen teilhaben. Allerdings ist die Story doch sehr auf die Gefühlswelt der beiden Hauptcharaktere ausgerichtet. Und dabei wäre ich auch schon bei den kleinen Abstrichen: Die Geschichte ist in jedem Fall emotional und berührend. Aber ich musste ehrlich gesagt zwischendurch abbrechen und konnte erst nach einigen Tagen weiterlesen. Es gelang nicht, mich wirklich zu fesseln. Die Geschichte plätschert für mich teilweise dahin. Das liegt sicherlich auch am eingängigen und flüssigen Schreibstil der Autorin. Aber alles dreht sich immer nur um die Gedanken und Gefühle der beiden und die Sicht, die beide auf den jeweils anderen haben. Das Gedankenkarussel war mir dann irgendwann ein klein wenig zuviel. Ich denke, dass die Geschichte auch so hätte gut überzeugen können. So ist eine emotional, psychologisch gut konstruierte Liebesgeschichte geworden mit romantischen Höhepunkten, aber auch kleinen Kratzern.