Rezension

n manchen Stellen war diese Handlung keine besondere Überraschung, denn vieles konnte ich schon, als ich es las in die richtige Ordnung bringen, aber der Täter wird bis zum bitteren Ende nicht enttarnt und das ist gut so

Blutsommer - Rainer Löffler

Blutsommer
von Rainer Löffler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Blutsommer
Cover: das Cover kommt eigentlich ganz unspektakulär her, ganz im Gegensatz zum Inhalt des Buches. Auf alle Fälle ist es ein Hingucker, es zieht einen magisch an und das wird durch die schönen Farben unterstützt, die ich so mag, gelb orange und blutrot.
Inhalt: Wir lernen einen Fallanalytiker kennen, Martin Abel, der nach außen hin sehr unnahbar wirkt. Aber ihm zur Seite wird eine junge, nette Frau gestellt, Hannah Christ, die beim besten Lehrer zur Fallanalyse in die Lehre gehen will. Und sie setzt immer das durch, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Und sie werden beide nach Köln beordert, um den metzger zu finden, denn seit einiger Zeit ist die Polizei in Köln beunruhigt, es finden sich immer mehr Leichen, aber sie können kein Muster erkennen. Und sie holen sich Abel hinzu und er kommt dem metzger auch sehr nah, obwohl er ihn erst im letzten Drittel des Buches genau identifizieren kann. Aber dank seiner guten Fähigkeiten kann er sich durch unkonventionelle Taktiken in den Mörder hineinversetzten, indem er sich zum Beispiel genau in die Stelle legt, wo ein Opfer lag oder wie er ein Opfer zugerichtet hat, das erkennt er nur, dass er sich in den Mörder hinein versetzen kann. Und dass das manchmal ein wenig sonderbar wirkt, ist wohl klar. Der Mörder tötet Frauen und Männer immer in der gleichen Reihenfolge, wie sich später herausstellt und der Kölner Chef der Kripo greift auch zu drastischen Mitteln, als sie über eine längere Zeit von ein paar Stunden nicht wirklich weiter kommen, er lässt Abel zum Kölner Rundfunk fahren und dort soll er einige brisante Dinge über den Täter hinausposaunen. Auch wenn Greiner dann nicht über das Ergebnis erbaut ist, kommt doch der Fall wieder zum Laufen. Und am Ende wird es noch sehr kritisch, als der Metzger Hannah und Abel in seiner Gewalt hat und dies auch nur dadurch, weil in Greiners Dienststelle geschlampt wurde, von keinem geringeren als einen Beamten, der vom Fall abbeordert wurde, weil er nicht mehr tragbar war. Aber am Ende wird doch noch alles harmonisch, denn Abel und seine jüngere Schülerin sind sich ähnlicher, als sie glauben und sie finden auch zueinander.
Fazit: An manchen Stellen war diese Handlung keine besondere Überraschung, denn vieles konnte ich schon, als ich es las in die richtige Ordnung bringen, aber der Täter wird bis zum bitteren Ende nicht enttarnt und das ist gut so. Das Buch las sich sehr schnell, ich hatte es an einem Wochenende durch, denn es las sich gut ohne große Überlegungen, es war in verständlichen Sätzen und Dialogen geschrieben, dass man dem sehr flink folgen konnte. Das Thema war im Hintergrund, dass jedes Jahr sehr viele Kinder durch ihre Mütter umgebracht werden oder seelisch und körperlich misshandelt werden. Es wurde gepaart mit einer sehr ordentlichen Prise Humor und einer süßen kleinen Liebesgeschichte am Rande, die aber wirklich nur amm Rande mitlief. Der große Bestandteil des Buches handelt von vielen Opfern, denen immer ein anderes Körperteil fehlte. Und viele anatomische Sachen, die ich regelrecht verschlungen habe, denn die haben den nötigen Respekt mitgebracht, das Rainer Löffler weiß, was er schreibt. Ein gelungenes Buch, was man zwischendurch gern lesen mag und durch die Leichtigkeit sehr schnell zu lesen war. Ich bin jetzt ein Fan und werde hoffentlich noch viel von Herrn Löffler lesen können. Eine spannende Kriminalgeschichte um einen brutalen Mann, der als Kind physisch und psychisch misshandelt wurde, leider ist das die Normalität schon in sehr vielen Familien und das macht Angst, auch weil es sehr realitätsnah spielt, sowas kann sich jeden Tag wiederspiegeln in einer verrohten Gesellschaft, in die Deutschland nun einmal abzurutschen droht. Dies macht eine beklemmende Furcht Platz und man hofft irgendwie, dass es sich doch noch ändern kann.