Rezension

Nette Unterhaltung, doch stellenweise sehr langatmig

Die Teehändlerin -

Die Teehändlerin
von Susanne Popp

Bewertet mit 3 Sternen

Auftakt der Familiensaga zu den Ronnefeldts - Das Leben einer starken Frau vor knapp 200 Jahren. Leider recht langatmig

Eine Reihe zu der Familie Ronnefeldt? Was könnte als leidenschaftliche Teetrinkerin und Fan von historischen Romanen besser sein, als ein solches Buch?

Nun sind ja solche Familiensagen - am besten noch mit starken Frauen als Hauptfiguren - irgendwie total angesagt zurzeit. Auch das Cover zeigt dort meist eine Frau von der Seite oder von hinten, die auf irgendetwas blickt, das zur Geschichte passt.

Wo wir dann direkt mal bei der Ausstattung des Buches sind. Die Karte vom alten Frankfurt finde ich super, ebenso das Personenverzeichnis. Dass am Ende des Buches eine knapp 30-seitige Vorschau zum 2. Band, finde ich eher unnötig. Eigentlich sollte Band 1 schon genug Werbung für die Fortsetzung machen. Da wäre es mir lieber gewesen, wenn man die Seiten für die Geschichte verwendet hätte und dann vielleicht mehr Leerzeilen oder eine etwas größere Schrift genutzt hätte. Aber das Cover fand ich in natura am Enttäuschensten. Es sieht halbherzig zusammengeschustert hat. Der Tee in der Schale und die Behälter sind nicht gut eingefügt und die Rosen sind gefühlt willkürlich scharf und unscharf editiert. Schade fand ich auch, dass die Frau Friederike Ronnefeldt kaum ähnlich sieht. Und das, obwohl im Buch und auch auf dem Lesezeichen ein Bild von ihr abgebildet wird. 

Nun zu dem Buch: zuerst wird man von Friederike langsam in "ihre" Welt eingeführt. Später lernt man durch verschiedenste Perspektivwechsel die Charaktere aus dem Buch kennen. Es macht Spaß, immer wieder in diese Rollen zu schlüpfen und die verschiedenen Sichtweisen und Handlungen zu erleben. 

Der Schreibstil ist dabei gut lesbar, ziemlich unaufgeregt. Ein bisschen mehr Aufregung hätte dem Ganzen, gerade am Anfang, vielleicht gut getan. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und irgendwie wollte bei mir der Funke nicht überspringen. 

Alles in allem eine recht gute Unterhaltung, aber ich habe schon wesentlich bessere historische Romane gelesen.